In Italien ist ein Jogger durch eine Braunbärin getötet worden. Die Abschusserlaubnis der Forstbehörde wurde von Tierschützern vorerst verhindert, "Gaia" wurde in ein Tierpflegezentrum gebracht. Sie hat einen in Deutschland berühmten Verwandten.
Die Braunbärin Gaia ist der zuständigen italienischen Forstbehörde bereits bekannt: Nach einem Angriff auf Menschen vor etwa drei Jahren sollte sie bereits getötet werden. Stattdessen hatte die Bärin ein Funkhalsband bekommen - das hatte aber offenbar irgendwann den Geist aufgegeben.
Nachdem sie den Jogger getötet hat, gab es für Gaia eine Abschusserlaubnis. Tierschutzorganisationen sind allerdings dagegen vorgegangen. Das Verwaltungsgericht in Trient hat nun entschieden, dass die Bärin – vorerst – nicht erschossen werden darf.
"Im Mai soll vor Gericht entschieden werden, was mit Braunbärin Gaia passiert."
Mit Früchten geködert wurde Gaia mit einer Lebendfalle eingefangen. Dabei gingen auch zwei weitere, junge Bären in die Falle, die aber wieder freigelassen wurden. Die Bärin ist jetzt in einem Tierpflegezentrum – im Mai soll vor Gericht endgültig entschieden werden, was mit ihr passiert.
Berühmt-berüchtigte Bären-Sippe: Gaia ist die Schwester von Bruno
In Bayern machte 2006 ein Bär namens Bruno Schlagzeilen, weil er Ziegen und Schafe getötet hatte. Der damals sogenannte "Problembär" wurde letztendlich tatsächlich erschossen und später in einem Museum in München ausgestellt.
"Wenn selbst die Experten sagen, das ist ein absoluter Problembär, dann gibt es nur eine Möglichkeit: ihn zu beseitigen, weil die Gefahr so groß ist."
Die italienische Bärin Gaia ist übrigens eine Schwester von Bruno, der damals von Norditalien bis nach Bayern hinübergewandert war - Joze und Jurka, ihr Mutter, und Joze, ihr Vater, stammen aus Slowenien. Und es gibt offenbar noch mehr Bären: Letztes Wochenende wurden auch im bayerischen Oberland Spuren gesichtet – ob sie von einem Cousin oder einer Tante von Gaia und Bruno stammen, ist allerdings noch nicht klar. Ausgeschlossen ist es nicht - Italien ist nicht weit.
Managementplan für Braunbären
Seit Bruno ist Bayern zumindest auf Besuche wilder Bären vorbereitet: Das Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz hat ein Dokument mit dem wunderbaren Namen "Managementplan Braunbären in Bayern - Stufe 1" herausgegeben. Der Plan, so dessen Einleitung, "zielt darauf ab, ein möglichst konfliktarmes Miteinander von Mensch und zu- bzw. durchwandernden Bären zu erreichen".
Darin ist unter anderem erklärt, wie man Bärenspuren und -haare erkennt und welche Präventionsmaßnahmen ergriffen werden sollten. Beispiele:
- Verhinderung von Bärentourismus durch Fütterung oder Anlocken
- bärensichere Abfall- und Müllentsorgung
- Sicherung von Bienenstöcken
Ein gesichteter Bär sei zunächst einmal ungefährlich. Ein Bär, der Futter in der Nähe von Wohnhäusern sucht, sollte aber schon kritischer im Blick behalten werden.
Info: Unser Bild oben zeigt einen Braunbären in freier Natur, es ist aber weder Gaia noch Bruno.