Der Youporn-Gründer Fabian Thylmann soll Steuern hinterzogen haben. Er war bis 2013 Chef der internationalen Pornoseitenholding Manwin, dazu gehört auch Youporn. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen ihn erhoben.
Schon vor zwei Jahren haben die Steuerfahnder Thylmanns Büroräume durchsucht und ihn vorläufig festgenommen. Gegen eine Kaution in Höhe von zehn Millionen kam Fabian Thylmann wieder auf freien Fuß. Zwei Jahre später hat die Staatsanwaltschaft das gesamte Material gesichtet und Anklage erhoben. Über die Person Fabian Thylmann wissen wir nur wenig und das obwohl er mit seinem Pornoimperium das Netz verändert hat. In Deutschland hat er nur ein Interview gegeben und zwar der mittlerweile eingestellten Financial Times Deutschland. In dem Interview hat er den Verdacht der Steuerhinterziehung zurückgewiesen: Sein Unternehmen sei steueroptimiert.
Vom Geek zum Pornoimperium
Fabian Thylmann kommt ursprünglich aus Aachen und dürfte heute 36 Jahre alt sein. Sein Pornoimperium hat er in wenigen Jahren aufgebaut: Die Manwin-Holding ist der weltweit größte Anbieter für digitalen Sex. Der Financial Times Deutschland sagte Fabian Thylmann vor zwei Jahren, dass er auf seinen Seiten auf 16 Milliarden Abrufe pro Monat kam.
In einem anderen Interview mit dem New York Magazine hat er erzählt, dass er schon mit 17 angefangen hat zu programmieren. Außerdem kannte er sich gut mit Affiliate Marketing aus - eine Methode, um in einer Art Schneeballsystem Traffic im Netz zu generieren. Darüber wurde er dann von Pornoseitenbetreiber gebucht und hat schließlich seine erste eigene Pornowebsite gegründet.
"Seine erste eigene Pornowebsite hat er dann für viel Geld verkauft und hat mit dem Kapital immer wieder neue Pornofirmen im Netz aufgekauft und ist dadurch zu so einer Art Pornotycoon im Netz geworden."
Kostenlose Portale sind ein Köder
Viele der Pornowebseiten bieten kostenloses Material an. Dass Fabian Thylmann damit trotzdem Geld verdient, liegt vor allem daran, dass etwa jeder 1000. Besucher auf Bezahlinhalte zurückgreift. Bei 16 Milliarden Abrufen im Monat kommt da eine ordentliche Summe zusammen.