Als Spieler war Zinédine Zidane eine Legende. Die Fans in Madrid verehren ihn und auf dem Platz hat er alles erreicht. Jetzt nimmt Zinédine Zidane auf der Trainerbank Platz. Und das gleich beim größten, aber auch kompliziertesten Verein der Welt: Real Madrid. Kann das gut gehen?
Ottmar Hitzfeld ist skeptisch, ob das funktionieren kann. Zinédine Zidane fehlte die Erfahrung für einen Job als Trainer bei einem Verein wie Real. Madrid ist eine komplizierte Aufgabe für einen Trainer: In diesem Verein spielen sehr viele Interessen hinein, erklärt Ottmar Hitzfeld im Interview mit der Schweizer Zeitung "Blick". Ein komplizierter Präsident, viele Stars, ein verwöhntes Publikum und Sponsoren, die mehr als nur ein Wörtchen mitreden wollen.
"Zidanes Zeit bei Real Madrid wird sehr spannend - aber ich würde ihm zutrauen, dass er Erfolg hat."
Es gibt aber auch einiges, das für Zinédine Zidane spricht. Ganz wichtig: Er kennt Real Madrid in- und auswendig, weil er dort viele Jahre gespielt hat und Trainer der zweiten Mannschaft war. Und was oft vergessen wird: Zidane kennt auch viele der Stars, erinnert Matthias Friebe aus unserer Sportredaktion. Denn als Real Madrid 2014 die Champions League gewann, saß Zidane neben dem damaligen Coach Carlo Ancelotti als dessen Assistent auf der Bank. Und auch Präsident Florentino Pérez vertraut dem Franzosen.
Sicher ist nichts bei Real Madrid
Besonders nervenaufreibend machen die Arbeit bei Real Madrid vor allem die zahlreichen Stimmungsschwankungen, die den Verein immer wieder erschüttern. Nach der Verkündung des Namens Zidane herrscht jetzt wieder Euphorie. Das erste Spiel der Ära(?) Zidane gegen La Coruña ist fast ausverkauft. Blenden lassen sollte sich Zinédine Zidane davon allerdings nicht.
Auch seinem Vorgänger Rafael Benítez wurde vor drei Wochen von Präsident Florentino Pérez noch versichert, er sei nicht das Problem bei Real Madrid, sondern die Lösung. Jetzt ist die Lösung ihren Job los. In einer verzweifelten Lage ist der Verein bei aller Unruhe allerdings nicht: Real Madrid liegt nur vier Punkte hinter dem Tabellenführer zurück - für die Anspruchshaltung der Königlichen ist das aber zu wenig.