Dirk Nowitzki ist gerade 40 geworden. Juchhee! Weniger zum Jubeln ist die krasse körperliche Belastung durch den Sport: Der Basketball-Profi sagt, er habe Schmerzen in jedem Gelenk. So schaffen wir es, beim Sport nicht zu übertreiben.
Es muss da doch etwas geben zwischen Couch-Potato und der körperlichen Großbaustelle von Leistungssportlern. Dirk Nowitzki, frische 40 Jahre alt, hat auf jeden Fall einiges geleistet: seine 2,13 Meter haben gerade die 20. NBA-Saison gespielt - in einer der umkämpftesten Basketball-Ligen der Welt. Neben einem Meistertitel und Erfolgen als Topscorer hat Nowitzki sich jedoch auch Knöchel- und Knie-OPs eingefangen.
Überlastung bei Hobbysportlern
Bänderrisse, Gelenkschmerzen und andere Verschleißerscheinungen kennen Leistungssportler wie er zur Genüge. Und auch Hobbysportler übertreiben. Nichtstun ist aber auch keine Lösung, sagt Sportwissenschaftlerin Christine Graf. Grundsätzlich mache uns fehlende Bewegung eher kaputt als Sporttreiben: "Die neuen wissenschaftlichen Studien sagen 'Sitzen ist das neue Rauchen'." Wie also das richtige Maß beim Sport finden?
Ein häufiger Fehler ist die "Jetzt oder nie!"-Euphorie. Etwa: Völlig Untrainierte starten direkt mit dem Projekt Marathon. Die Folge: Der Körper ist schnell überlastet, wenn wir uns nicht bewusst rantasten.
Zeit für Muskeln
Klein anfangen gilt beim Sport tatsächlich, sagt Christine Graf: "Also zunächst so joggen, dass man dabei noch flüssig sprechen kann und dann für ein bis fünf Minuten das Tempo anziehen." Das sollten wir erstmal beobachten, bevor wir weiter reinhauen. Ganz ähnlich beim Kraftsport: Hier sollten wir niemals Trainingspausen vergessen, empfiehlt die Sportwissenschaftlerin. So lässt sich Überanspruchung vermeiden, und auch die Muskeln haben Zeit zu wachsen.
"Für den Mehrwert des Sixpacks ist es sinnvoll, da einen Tag Pause zu machen."
Eine allgemeine Empfehlung für bestimmte Sportarten will Christine Graf nicht aussprechen. Das bleibe eine ganz individuelle Vorliebe, sagt sie. Auch von generellen Sportverboten hält sie wenig. Denn: "Auf die Ausübung kommt es an." Die Probleme sind dabei oft die gleichen: zu hohe Intensität, zu einseitige Bewegungsabläufe, fehlende Regeneration.
"Selbst Boxen ist eine tolle Sportart, wenn man nicht zu oft die Nase in die Faust des Gegners hält."
Was Sportfans außerdem berücksichtigen können, sind eine ausgewogene Ernährung, eine vernünftige Ausrüstung und eine gute Technik. Und die Grundregel: darauf hören, was dem Körper gut tut und was uns Spaß macht.
Wichtig bleibt, dass wir uns einen Sport suchen, der wirklich zu uns passt, erklärt Christine Graf, wo das richtige Maß dabei ist und Platz für Leichtigkeit und ein bisschen Leidenschaft. So kriegen wir die 150 empfohlenen Sport-Minuten pro Woche nämlich recht schnell rum.
Was Dirk Nowitzki betrifft ist Einseitigkeit oder fehlende Leidenschaft beim Sport übrigens nicht das Problem. Neben dem Profi-Basketball spielt er nämlich auch sehr gerne auch Fußball oder Tennis.
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