Wie sah wohl die Kindheit von Neandertalern aus und die der Kinder unserer Vorfahren?

Das haben sich Fachleute der Paläo-Anthropologie aus Tübingen gefragt. Sie wollten mehr herausfinden über die Kinder, die vor zehntausenden oder sogar Hunderttausenden Jahren gelebt haben. Dazu haben sie viele steinzeitliche Zähne untersucht. Denn darin kann man Spuren von Problemen in der Kindheit entdecken, wie Hunger, Krankheiten oder andere traumatische Dinge. All das zeigt sich in den Zähnen.

Homo sapiens wohl besser aufgestellt

Laut der Untersuchung litten die Neandertaler-Kinder länger unter solchem Stress als Kinder des modernen Menschen, der sich damals durchsetzte. Bei den Homo-sapiens-Kleinkindern sah das Team Defekte im Zahnschmelz in einem sehr frühen Alter, zwischen einem und drei Jahren, also während der Stillzeit. Danach nahmen die Störungen aber ab. Bei Neandertaler-Kindern wurden mit höherem Alter aber immer mehr Schwierigkeiten sichtbar. Die Forschenden glauben, dass die Homo-sapiens-Eltern ihren Nachwuchs nach dem Abstillen besser schützen konnten. Und das könnte auch ein Überlebensvorteil gegenüber den Neandertalern gewesen sein.