Die Kommunikationschefin des chinesischen Technologieunternehmens Baidu hat öffentlich maximalen Einsatz der Angestellten gefordert. Das hat zu einem Aufschrei geführt.

Jetzt muss sie ihren Posten räumen, wie unter anderem CNN berichtet. Die Frau hatte mehrere Kurzvideos veröffentlicht. Darin drohte sie Angestellten, ihre Karriere zu ruinieren, nachdem sie sich über die Arbeitsbelastung bei ihr beschwert hatten.

In einem der Videos kritisierte sie eine Mitarbeiterin, die sich geweigert habe, während der Corona-Pandemie eine 50-tägige Geschäftsreise anzutreten. In dem Video fragt die Managerin, warum sie auf die Familie einer Mitarbeiterin Rücksicht nehmen solle - sie sei schließlich nicht ihre Schwiegermutter.

In sozialen Netzwerken wurde ihr ein Mangel an Empathie vorgeworfen. Mit den Videos würde sie den Eindruck erwecken, eine Kultur der ständigen Überarbeitung zu verherrlichen.

In China wird seit Jahren eine Debatte über die sogenannte "996"-Arbeitskultur geführt. Unternehmen erwarten von ihren Angestellten oft, an sechs Tagen in der Woche von 9 Uhr bis 21 Uhr zu arbeiten. Das Thema rückte auch in den Fokus, als zwei Mitarbeiter eines E-Commerce-Unternehmens starben. Einer war auf dem Heimweg von der Arbeit plötzlich auf der Straße zusammengebrochen.