Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass die Präferenz für die linke Hand vor allem angeboren ist und nicht anerzogen - sogar auf Ultraschallfotos sieht man, ob Babys eher am rechten oder linken Daumen nuckeln. Deshalb versucht die Wissenschaft schon länger rauszufinden, welche Gene bei Linkshänderinnen und Linkshändern anders sind als bei Rechtshändern.
Seltene Genvariationen, die Proteine verändern
Jetzt hat ein Forscher-Team aus den Niederlanden einige neue Gene für Linkshändigkeit identifiziert - und zwar im Rahmen eines großen DNA-Screenings mit Daten von mehr als 350.000 Menschen aus der britischen Biobank. Darunter waren rund 38.000 Links- und 313.000 Rechtshänder. Die Forscher haben das genetische Bild beider Gruppen verglichen und konnten so typische Genmuster für Linkshändigkeit entdecken. Sie sagen: Offenbar kommen bei Linkshändern seltene proteinverändernde Genvariationen vor, die wahrscheinlich im Gehirn zu einer veränderten Asymmetrie führen. Dadurch dominiert bei ihnen die rechte Gehirnhälfte bei der Steuerung der linken Hand. Bei Rechtshändern ist es genau andersrum.
Überschneidungen mit Autismus und Schizophrenie
Die Studie zeigt außerdem, dass sich einzelne Genmutationen überschneiden mit denen von Menschen mit Schizophrenie und Autismus. Das ist laut den Forschern interessant, weil diese Menschen wohl überdurchschnittlich zu Linkshändigkeit neigen.