Wer als Kind zu dick ist, bleibt das als Erwachsener oft - mit Konsequenzen für die persönliche Gesundheit, aber auch für die Wirtschaft.
Sollten sich aktuelle Trends fortsetzen, könnten einer Analyse zufolge in 25 Jahren weltweit rund ein Drittel der Kinder und jungen Erwachsenen übergewichtig oder fettleibig sein. Laut der Studie im Fachmagazin The Lancet könnten in Deutschland bis zu 23 Prozent der jungen Menschen betroffen sein. Das Forschungsteam warnt vor den Folgen, nämlich mehr Herz-, Atem- und Fruchtbarkeitsprobleme, Diabetes, Krebs und mehr psychische Probleme.
Zu wenig Bewegung, falsche Ernährung
Laut den Forschenden liegen die Ursachen in Veränderungen bei der Mediennutzung und in westlichen Ernährungsweisen. Die Studie stützt sich auf Daten aus dem Zeitraum von 1990 bis 2021. Neuere Therapien wie Abnehmspritzen werden in der Studie nicht erwähnt.
Für die Studie wurden Daten zum Body Mass-Index BMI ausgewertet. Der Body Mass-Index gibt das Verhältnis von Körpergewicht zu Körpergröße an. Bei jungen Erwachsenen gilt als übergewichtig, wer einen BMI von 25 bis 30 aufweist, und als fettleibig, wer einen BMI von 30 oder mehr hat. Am Einsatz des BMI gibt es Kritik, möglicherweise vereinfacht dieser Index zu stark. Fachleuten zufolge wäre es aussagekräftiger, wenn zusätzlich auch Daten zum Körperfett in eine Angabe zum Übergewicht mit einfließen.
Ein anderer Mediziner wies in The Lancet in einem Kommentar darauf hin, dass das Problem so groß ist, dass Staaten aktiv werden müssen, damit sich die Gesundheitsprobleme durch Übergewicht nicht noch verschlimmern. In einigen Ländern gibt es zum Beispiel schon ein Verbot zuckerhaltiger Getränke an Schulen.
