Jazz-Musik zeichnet sich unter anderem durch eine besondere Art von Rhythmus aus, den Swing.

Doch was genau lässt dieses Swing-Gefühl beim Zuhören entstehen? Dazu gibt es etliche Theorien, die alle mit dem Timing und winzigen Abweichungen vom regulären Rhythmus zu tun haben. Ein Team um den Max-Planck-Forscher Theo Geisel aus Göttingen wollte es genau wissen.

Eins bringt Abwechslung

Das Team hat Soloteile von bestimmten Jazz-Songs akustisch manipuliert und dann von 37 Jazz-Musikerinnen und -Musikern bewerten lassen. Ergebnis: In den Ohren der Musizierenden hatten die Musikstücke dann besonders viel Swing, wenn die Eins, also der erste Schlag in einem Takt, minimal später kam als im Ausgangsstück. Hatte das Forschungsteam dagegen sowohl die Eins als auch die Einsätze der Off-Beats minimal verzögert, dann wurde das Stück im Vergleich zum Original nicht als swingender wahrgenommen.

Als das Forschungsteam im Anschluss 450 Jazzsolos analysiert hat, fand sie in fast allen Solos Stellen mit einer leicht verzögerten Eins. Die Musikstudie wurde im Fachmagazin Nature veröffentlicht.