Wenn jemand anders traurig ist, versuchen wir in der Regel die Person zu trösten.

Ein Forschungsteam der Unis München und Salzburg sagt: Mitgefühl ist etwas, das ein Mensch erst lernen muss. Und das können wir laut den Forschenden etwa ab dem zweiten Lebensjahr. Das zeigte sich bei einem Experiment mit rund 130 Kindern im ersten und im zweiten Lebensjahr.

Eine Versuchsperson tat so, als hätte sie sich wehgetan und fing an zu weinen. Nur die Kinder im zweiten Lebensjahr zeigten Anzeichen von echtem Mitgefühl: Sie konnten die Gefühle der Versuchsperson von ihren eigenen trennen, verzogen mitleidig das Gesicht und versuchten, die "verletzte" Person zu trösten.

Auch die Mütter der Kinder wurden beobachtet: Je feinfühliger sie mit ihren Kindern umgingen, desto mehr Mitgefühl zeigten auch ihre Kinder. Das ist für die Forschenden ein deutlicher Hinweis darauf, dass wir Mitgefühl von einer Bezugsperson lernen.