In der Slowakei sollen bald etwa 10.000 Leute Haare und Kot sammeln - um die Braunbären im Land zu zählen.

Denn nach einer Reihe von zum Teil tödlichen Zwischenfällen mit Menschen wollen die slowakischen Behörden ein genaueres Bild der Bärenpopulation. Die letzte Schätzung aus dem Jahr 2022 geht von mehr als 1000 Tieren aus, der aktuelle Stand ist unklar.

Deshalb sollen die Braunbären jetzt mithilfe von DNA-Analysen identifiziert werden. Zu den Probensammlern gehören Naturschützerinnen, Waldarbeiter und Förster. Mindestens 7000 Haar- und Kotproben sollen zusammengekommen - um in etwa einem Jahr eine genauere Braunbär-Zahl zu haben.

Zwischen Artenschutz und Problembegrenzung

Die Tiere sind streng geschützt. Trotzdem gab die slowakische Regierung im Frühjahr rund 350 Bären zum Abschuss frei. Sie begründete das mit einer Notlage und mehr Zusammenstößen mit Menschen, oft Wanderer oder Pilzsammler - im März aber auch Leute in einem städtischen Wohngebiet. Ähnliche Probleme haben auch andere europäische Länder, wie Rumänien und Schweden. Auch dort werden Braunbären teilweise bejagt.