Viele haben einen Horror vor überfüllten Stränden am Meer.

Ein spanisches Forscherteam hat jetzt noch mal festgestellt, dass eingecremte Menschenmassen auch für die Umwelt schlecht sind: Denn aus Sonnenschutzmitteln werden Schadstoffen wie Leicht- und Schwermetalle freigesetzt und ins Meer geschwemmt. Der Studie zufolge kann sich dadurch an einem normalen Strand der Titangehalt im Wasser um 20 Prozent erhöhen, der von Aluminium um vier Prozent. In geringen Mengen wird auch Blei freigesetzt.

Schon länger bekannt war, dass durch Sonnencremes gefährliche Chemikalien wie Oxybenzon und Parabene ins Wasser gelangen, die zum Beispiel Korallen schädigen. Als Ersatz wird oft ein physischer UV-Schutz wie Titandioxid eingesetzt. Die spanischen Forscherinnen und Forscher fanden nun heraus, dass das Titan und Schwermetalle im Meerwasser und unter Einfluss von UV-Licht freigesetzt werden.

Titandioxid steht im Verdacht, beim Menschen im Darm Entzündungen auszulösen und beim Einatmen als Nanopartikel das Krebsrisiko zu erhöhen. In Frankreich ist Titandioxid in Nahrungsmitteln ab 2020 verboten. Die Wirkung auf Meeresorganismen ist bisher kaum untersucht. Eine Studie weist auf Schäden bei Muscheln hin. In Versuchen mit Süßwasser-Bachflohkrebsen und Wasserflöhen starben Versuchstiere durch Titandioxid.

Anne Preger, Nachrichtenredakteurin Deutschlandfunk Nova
Egal an welchem Meer: Es ist sinnvoll, darauf zu achten, dass keine Nanoteilchen drin sind, weil die von Meereslebewesen besonders gut aufgenommen werden können. Cremen statt sprayen ist gesünder für die Lunge und für die Umwelt auch, weil Sprays mehr wasserlösliche Anteile haben und besser von Lebewesen aufgenommen werden.

Wir haben diese Meldung korrigiert: In der ursprünglichen Fassung hatten wir geschrieben, Titan könne Allergien auslösen.