Der Rest des Baumes ist kahl, nur die Misteln leuchten grün in den Ästen - besonders im Winter fällt auf, wieviele Bäume mittlerweile mit Misteln befallen sind.

Seit Jahren beobachten Naturschützende, dass der Halbschmarotzer in unseren Wäldern zunimmt. In Nordbayern schlagen Verantwortliche jetzt Alarm: Dort werden Misteln an Kiefern seit 2007 erfasst. Damals waren knapp zwei Prozent der untersuchten Bäume befallen - heute sind es 40 Prozent. Jetzt soll untersucht werden, wie es den befallenen Bäumen geht und wie genau die Misteln sich ausbreiten. Auch in Berlin, wo der Befall ebenfalls systematisch erhoben wird, gibt es ein deutliches Plus.

Grund sind vor allem die wärmeren Winter, die den Misteln entgegenkommen - aber auch die Verbreitung bestimmter Vögel, denn die fressen die weißen, klebrigen Früchte der Misteln. Dabei bleiben die Beeren an den Vogelschnäbeln hängen und werden so zum nächsten Baum transportiert. Die Bäumen, die eh schon mit trockenen und heißen Sommern zu kämpfen haben, haben dann auch noch ungebetene Bewohner, die ihnen zusätzlich Nährstoffe entziehen.