Ein Glas Saft ersetzt den Wein zum Essen? Der Trend kommt aus der Gastronomie. Gerade wird er schlückchenweise gesellschaftsfähig – trotz Zucker und Tanninen.
Zu Limonaden und Wasser kommen in jüngerer Zeit hochklassige und teilweise auch hochpreisige Säfte. Vermarktet wird das als "Liquid Evolution".
Ursprünglich kommt der Trend aus der gehobenen Gastronomie. In diesem Bereich ergänzen und ersetzen stellenweise Säfte den Wein.
Alkoholfrei als Trend
Tee, Kefir und Kombucha oder alkoholfreie Cocktails kommen da ebenso in Frage, wie Gemüse- und Obstsäfte. Alkohol passt eben nicht zur allgemeinen Fixierung auf Fitness und Wellness.
"Mittlerweile ist es in der gehobenen Gastronomie ziemlich üblich, dass man eine anti-alkoholische Begleitung bekommen kann, die dann nicht nur aus gefiltertem Wasser besteht."
Preislich liegen diese Alternativen oft auf demselben Level wie Wein, auch weil diese Getränke handwerklich aufwendig sein können und die Säfte teilweise frisch gemacht werden.
Viele dieser Getränke werden inzwischen auch im Supermarkt verkauft oder im Netz vertrieben. Bei den Säften lassen sich einige Merkmale unterscheiden:
- Herkunft und Lage des verwendeten Obstes
- verwendete Sorte
- Jahrgang
"In gut sortierten Supermärkten findet man zumindest die sortenreinen Säfte oft schon."
Auch wegen des teils recht intensiven Geschmacks lassen sich manche Sorten nicht in größeren Mengen konsumieren, findet Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Anke van de Weyer. Stichwort Tannine: Gerbstoffe sind in manchen Beeren enthalten, in Heidelbeeren beispielsweise und auch in der Acerolakirsche.
Anke sagt zu Säften mit dieser geschmacklichen Ausrichtung: "Da ist dann auch schnell nach einem kleinen Glas Schluss." Auch der Zuckergehalt ist bei manchen Säften ziemlich hoch, teilweise höher als in Cola.
"Auf 100 Milliliter Saft können je nach Sorte auch 10 oder sogar 20 Gramm Zucker kommen. Eine Standard-Cola kommt ungefähr auf 10 Gramm."