Viele Eltern von Kindern mit Lebensmittelallergien denken, sie seien selbst auch allergisch - sind es aber oft gar nicht.

Mehr Kinder als früher sind heute gegen bestimmte Lebensmittel allergisch - zum Beispiel Erdnüsse, Eier, Fisch. Nach Angaben des Deutschen Allergie- und Asthmabundes kommen solche Allergien heute doppelt so häufig vor wie noch vor zehn Jahren.

US-Forscher haben sich jetzt mal die Allergien der Eltern angeschaut und Erstaunliches herausgefunden: Viele Eltern von Kindern mit einer Lebensmittelallergie glauben nämlich, selbst auch eine Unverträglichkeit zu haben - in mehr als zwei Dritteln der Fälle stimmt das aber gar nicht.

"Das kann daran liegen, dass Eltern sich noch nie haben testen lassen oder dass sie aus ihrer eigenen Erfahrung mit bestimmten Lebensmitteln sagen, dass sie diese nicht vertragen."
Jennifer Rieger, DRadio Wissen

Ein interessanter Aspekt der Untersuchung: Manche Eltern, die fälschlicherweise angaben, eine Lebensmittelallergie zu haben, gingen davon aus, dass sie auf etwas anderes allergisch reagieren als ihre Kinder. Am häufigsten nahmen die Mütter und Väter an, gegen Meeresfrüchte und Fisch allergisch zu sein.

Möglich ist auch, dass die Eltern sich mal haben testen lassen und die Ergebnisse falsch waren. Besonders bei Lebensmittelallergien kommt das häufig vor. Am sichersten sei es, die Lebensmittel in steigenden Dosen im Beisein von Ärzten zu essen - was aber auch sehr aufwendig ist und daher kaum gemacht wird.

Shownotes
Medizin
Allergien von Eltern häufig eingebildet
vom 12. Oktober 2016
Moderator: 
Christian Schmitt
Gesprächspartnerin: 
Jennifer Rieger, DRadio Wissen