Unsere Vorfahren, der Urmensch, kamen aus Afrika. Wissenschaftler nahmen bisher an, dass die ersten Menschen vor rund 50.000 bis 75.000 Jahren auswanderten. Jetzt hat ein Forscherteam herausgefunden, dass die ersten Wanderungswellen schon vor 130.000 Jahren stattfanden.
Ein Forscherteam aus Frankreich, Italien und Deutschland stellt in der Wissenschaftszeitschrift PNAS seine Ergebnisse vor. Nach ihren Erkenntnissen sind die ersten Menschen schon vor 130.000 Jahren aus Afrika ausgewandert. Dabei nahmen sie eine südliche Route über die arabische Halbinsel Richtung Asien und Australien, wobei die Inseln und Kontinente damals noch durch Landbrücken verbunden und somit zu Fuß erreichbar waren. Bei einer späteren Auswanderungswelle gingen die Menschen Richtung Eurasien.
Mutationen belegen Theorie
Die Forscher haben die Unterschiede in der DNA der Menschen untersucht, die auf verschiedenen Kontinenten leben. Diese Unterschiede geben Rückschlüsse auf die unterschiedlichen Mutationen, die seit den Wanderungsbewegungen erfolgten. Machte sich eine Teilpopulation auf den Weg, so war sie auch genetisch von der ursprünglichen Population getrennt.
Isolierte Teilpopulationen
In den getrennten Teilpopulationen erfolgten also ganz unterschiedliche Mutationen. In ihre Analysen bezogen die Forscher auch die Form des Schläfenbeins ein, die ebenfalls je nach Kontinent ganz unterschiedlich sein kann. Außerdem berücksichtigen sie das Klima jener Zeit und die bisherigen archäologischen Funde in ihrer Untersuchung.
Besonders plausibel wird die Theorie durch die Wanderungswelle nach Australien vor 130.000 Jahren, denn diese Population blieb relativ lange Zeit vom Rest der Menschheit isoliert.