Verena Mohaupt leitet die deutsch-französische Forschungsstation auf Spitzbergen, also nördlich des Polarkreises. Wir haben mit ihr über Eisbären und Dunkelheit gesprochen.
Verena Mohaupt hatte einen ganzen Koffer mit Büchern dabei, aber gelesen hat sie dann doch nicht so viel. Irgendwie ist immer etwa los in der Polarforschungs-Station in Spitzbergen: Hockey spielen oder klettern in der Sporthalle, Freunde treffen, Filme gucken oder Fjorde erkunden und Ski-Langlaufen. Verena hat sich weder gelangweilt, noch ist ihr die Gruppe auf die Nerven gegangen.
"Ich hätte mich nie als Kälte-Typ gesehen, aber ich finde es da oben nicht schlimm."
Von Dezember bis Februar geht die Sonne in Spitzbergen gar nicht auf. Wenn Verena sich innerhalb des Dorfes bewegt, ist die Beleuchtung ausreichend, wenn sie das Dorf verlässt, muss sie eine Stirnlampe aufsetzen. Wer die Forschungsstation verlässt muss sich abmelden - zur Sicherheit, damit es auf jeden Fall auffällt, wenn jemand nicht zurückkommt. Bei minus 25 Grad kann es lebensbedrohlich werden, wenn sich jemand verirrt.
Jeden Tag steigt der Wetterballon
Die Inselgruppe Spitzbergen liegt östlich von Grönland im Nordpolarmeer. Auf der norwegischen Inselgruppe befindet sich eine der nördlichsten Siedlungen der Welt: Ny-Ålesund. In der Forschungsstation Awipev arbeiten deutsche und französische Forscher zusammen. Geforscht wird an unterschiedlichen Projekten. Unter anderem wird täglich ein Wetterballon steigen gelassen. Daran ist eine Sonde befestigt, die den Luftdruck, die Windgeschwindigkeit und die Luftfeuchtigkeit misst. Dieser Wetterballon ist Teil einer langen Messreihe für Wetterdaten. Es ist eine von Verenas Aufgaben, diesen Ballon täglich zur selben Uhrzeit steigen zu lassen.
Alle Forscher und Mitarbeiter, die alleine raus in die Arktis wollen - oder wegen ihrer Arbeit müssen - bekommen vor ihrem Aufenthalt eine Schießausbildung. Wegen der Eisbären. "Ich habe auch welche gesehen", erzählt Verena Mohaupt, "aber Gottseidank nur aus sicherer Entfernung."