Vom Aussterben bedrohte Tierarten landen auf einer Roten Liste. Die Weltnaturschutzunion hat sich als Gegenstück dazu eine Grüne Liste ausgedacht: Hier werden Tierarten dokumentiert, die noch zu retten sind.
Die Rote Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten hilft uns, den Überblick zu behalten. In einem weiteren Schritt hat die Weltnaturschutzunion (IUCN) nun eine Liste erstellt, die mit "Grüner Status der Arten" betitelt wurde.
Auf dieser neuen Grünen Liste soll mit dabeistehen, ob Tier- und Pflanzenarten, die gerade vom Aussterben bedroht sind, theoretisch gerettet werden könnten.
Eigentlich hat die Weltnaturschutzunion schon eine Grüne Liste, die Informationen über Naturschutzregionen enthält. Deswegen heißt die neue Liste zu den Tierarten offiziell nicht "Grüne Liste", da dieser Name bereits vergeben ist.
Die Idee zur Liste ist fast zehn Jahren alt
Das Ziel der Forschenden war es, ein vergleichbares System zu schaffen, das Auskunft darüber gibt, wie gut sich Arten erholen könnten. Die Grüne Liste kann sehr wichtige Informationen liefern, beispielsweise über Arten, die als sehr gefährdet eingestuft werden, aber sich mit den entsprechenden Maßnahmen wieder komplett erholen könnten.
Gute Aussichten für den Kalifornischen Kondor
Ein positives Beispiel ist zum Beispiel der Kalifornische Kondor (oben auf dem Bild zu sehen). Von dieser Vogelart gibt es zurzeit rund 200 Tiere, die sich fortpflanzen können, im Westen der USA. Die Forschenden haben ausgerechnet, dass in den nächsten 100 Jahren wieder 75 Prozent der Ursprungspopulation entstehen könnte. Das bedeutet, dass diese Art das Potenzial hat, sich sehr gut zu erholen.
Gleichzeitig gibt es aber auch Arten, die im Vergleich zu anderen Arten nicht so stark gefährdet sind, aber schlechtere Chancen haben, sich zu erholen. Dazu zählt auch das Lesueur-Bürstenkänguru. Für Naturschützende sind auch diese Information wichtig, wenn es um den Erhalt von Arten geht.
Vier Prozent der untersuchten Arten sind wohl nicht mehr zu retten
Von den Arten, mit denen die Forschenden das neue System getestet haben, haben fast alle das Potenzial, sich zumindest ein wenig zu erholen. Insgesamt wurden 181 Arten untersucht. Bei vier Prozent konnten die Forschenden keine Erfolgsaussichten feststellen. Zu diesen Arten zählt unter anderem die Antiguanische Sumpfschildkröte.
Aber auch diese Arten sollten nicht völlig aufgegeben werden, denn es sei nicht ausgeschlossen, dass es künftig Innovationen gibt, mit denen auch diese Arten gerettet werden könnten.