Daniel Kehlmanns Novelle "Der fernste Ort" handelt von Julian, der beim Schwimmen in eine andere Welt abtaucht und davon träumt, wie sein Leben hätte verlaufen können, wenn …
Julian ist ein Mann, zwischen 30 und 50 Jahre alt, studierte Mathematik und arbeitet jetzt bei einer Versicherung. Was ihn verfolgt, ist seine Kindheit, geprägt von seinem älteren hochbegabten Bruder Paul. So wie er zu sein, genauso erfolgreich, das hatte sich Julian immer gewünscht.
Leben als Kette negativer Ereignisse
Daniel Kehlmann rollt in seiner Novelle "Der fernste Ort" das Leben Julians auf, während dieser auf einen See weit hinausschwimmt. Julian denkt an seine Eltern, die sich trennten. Die Mutter depressiv, der Vater cholerisch. Er denkt an seine Doktorarbeit, die er nicht schreiben wollte. Doch dann wurde seine Freundin schwanger, er nahm die Doktorandenstelle wegen des Geldes an. Das Kind wurde tot geboren. Er scheiterte an der Doktorarbeit, die Uni entließ ihn. Paul besorgte ihm einen Job bei einer Versicherung.
"Etwas greift nach seinem Fuß, eine kalte Strömung vermutlich. Julian wird hektisch, er gerät unter Wasser, taucht wieder auf, das Tosen um ihn herum verstummt."
Für diese Versicherung soll er in Italien einen Vortrag halten. Sein Chef hatte ihn zu der Tagung mitgenommen, ein intelligenter und böser Mann, wie Julian findet. Statt sich auf seinen Vortrag vorzubereiten, schwimmt er auf den See hinaus, immer weiter. Er wusste, vor einem Jahr war dort jemand ertrunken.
Das Buch
"Der fernste Ort", Novelle von Daniel Kehlmann, erschienen im Suhrkamp Verlag, 160 Seiten, gebundene Ausgabe (Hardcover): 17,80 Euro, Taschenbuchausgabe: 148 Seiten, E-Book: 8,99 Euro, Hörbuch erhältlich, gelesen von Matthias Brandt; ET: 03.09.2001