• Deutschlandfunk App
  • ARD Audiothek
  • Spotify
  • Apple Podcasts
  • Abonnieren

Wir Menschen verändern die Erde und die Natur um uns herum in rasanter Geschwindigkeit - und das hat Konsequenzen: Bis zu eine Million Tier- und Pflanzenarten sind einem umfassenden UN-Bericht zufolge vom Aussterben bedroht. Wenn wir nicht gegensteuern, bekommen wir alle die Folgen zu spüren.

Urwald, unberührte Natur - das findet sich auf der Erde nur noch selten. Drei Viertel der Naturräume an Land und zwei Drittel der Meere haben wir Menschen erheblich verändert. Laut dem Bericht des Weltbiodiversitätsrat (IPBES) drohen zahlreiche Pflanzen- und Tierarten für immer zu verschwinden. 150 Experten aus 50 Ländern haben für den Bericht drei Jahre lang zusammengearbeitet.

Der Bericht stellt unter anderem fest:

  • Acht Millionen Tier- und Pflanzenarten leben Schätzungen zufolge auf der Erde, einschließlich 5,5 Millionen Insektenarten
  • Bis zu eine Million Tier- und Pflanzenarten sind vom Aussterben bedroht, darunter 40 Prozent der Amphibien
  • Der Artenschwund verläuft immer schneller
  • Viele Arten leiden unter der Erderwärmung

Hauptgründe für das Artensterben sind die intensive Landwirtschaft, das Wachstum der Städte und auch der Klimawandel, sagen die Wissenschaftler. 132 Mitgliedsstaaten, darunter die USA, Russland und China, haben den Bericht beschlossen.

Externer Inhalt

Hier geht es zu einem externen Inhalt eines Anbieters wie Twitter, Facebook, Instagram o.ä. Wenn Ihr diesen Inhalt ladet, werden personenbezogene Daten an diese Plattform und eventuell weitere Dritte übertragen. Mehr Informationen findet Ihr in unseren  Datenschutzbestimmungen.

Warum es wichtig ist, dass wir gegensteuern, erklärt Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Verena von Keitz: Der Boden als Lebensraum ist voller Organismen, die beispielsweise das Wasser reinigen. Wird immer mehr Boden versiegelt, bekommen wir noch mehr Probleme mit verschmutztem Wasser. Und es gebe noch weitere Beispiele.

Komplexe Ökosysteme

Da Ökosysteme immer sehr komplex seien, könnte beispielsweise das Aussterben bestimmter kleiner Wirbeltierarten einen großen Einfluss auf die Ernte haben, sagt unsere Reporterin.

"Wenn jetzt zum Beispiel bestimmte kleine Wirbeltierarten aussterben, die sich von Pflanzenschädlingen wie Heuschrecken ernähren, dann können die wiederum ungebremst über Felder herfallen und Ernten vernichten."
Verena von Keitz, Deutschlandfunk-Nova-Reporterin

Insekten für die Bestäubung

Viele Nutzpflanzen brauchen bestäubende Insekten - doch gerade Insekten sind besonders vom Aussterben bedroht. Getreide wie Weizen und Reis bestäuben sich zwar über den Wind. Viele Obst- und Gemüsesorten sind aber auf Insekten angewiesen - insgesamt mehr als 75 Prozent der Nutzpflanzen-Arten.

"Und wenn es die nicht mehr gibt, dann bedroht das diesen Teil unserer Nahrung ganz enorm", sagt Verena von Keitz. Anders ausgedrückt: Durch den Rückgang der Bestäuberpopulationen sei ein globaler Ernteertrag von 235 bis 577 Milliarden Dollar pro Jahr in Gefahr - so steht es in dem IPBES-Bericht.

Externer Inhalt

Hier geht es zu einem externen Inhalt eines Anbieters wie Twitter, Facebook, Instagram o.ä. Wenn Ihr diesen Inhalt ladet, werden personenbezogene Daten an diese Plattform und eventuell weitere Dritte übertragen. Mehr Informationen findet Ihr in unseren  Datenschutzbestimmungen.

Auch die Fischerei trägt zum Artensterben bei: Dem Bericht zufolge wurden 2015 etwa 33 Prozent der Fischbestände in den Meeren überfischt. Ein großer Teil der Korallenriffe ist bereits zerstört. Der Weltbiodiversitätsrat sagt, dass sofortiges Handeln nötig sei, und die Abkehr vom weiteren Ausbeuten unserer Erde, um das Artensterben und den Untergang vieler Ökosysteme zu stoppen.

Ihr habt Anregungen, Wünsche, Themenideen? Dann schreibt uns an Info@deutschlandfunknova.de

Shownotes
Artenschwund
Wieso uns das Artensterben direkt betrifft
vom 06. Mai 2019
Moderator: 
Ralph Günther
Gesprächspartnerin: 
Verena von Keitz, Deutschlandfunk Nova