Bodenplatten mit Isoliermaterial und dieselgetriebene Heizkörper: Wie das Deutsche Rote Kreuz Zelte winterfest macht, in denen Flüchtlinge überwintern müssen.

Mehr als 40.000 Flüchtlinge leben derzeit nach Recherchen der Zeitung die Welt in Deutschland in Zelten. Dass sich daran in den nächsten Wochen noch viel ändert, hält Christian Reuter für unrealistisch: "Wir haben die Herausforderung, dass wir Menschen in Zelten über den Winter bringen müssen", sagte der Generalsekretär des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) im Gespräch mit DRadio Wissen.

"Wir versuchen, es den Flüchtlingen einigermaßen erträglich zu machen."
Christian Reuter, DRK-Generalsekretär

Um die Zelte möglichst warm zu halten, legen DRK-Mitarbeiter laut Christian Reuter unter anderem Bodenplatten mit Isoliermaterial aus. Auf ähnliche Art und Weise werden auch die Seitenwände der Zelte isoliert, dieselgetriebene Heizkörper bringen von außen warme Luft ins Zelt und die Flüchtlinge werden mit warmen Schlafsäcken und Winterkleidung ausgestattet.

Die Politik ist gefordert

"Das sind alles keine Dinge, die wir gerne machen", sagt Christian Reuter, sondern weil es sich um eine Notsituation handle: "Das Deutsche Rote Kreuz ist bekennender Anhänger davon, Menschen nicht in Zelten unterzubringen." An die Politik richtete der DRK-Generalsekretär daher die Forderung, für die adäquate und menschenwürdige Unterbringung von Flüchtlingen zu sorgen: "Eine leerstehende Industrieimmobilie ist als Unterbringungsort sicher immer noch besser als ein Zelt."

Shownotes
Flüchtlingsunterbringung
Im Zelt über den Winter
vom 14. Oktober 2015
Moderator: 
Till Haase
Gesprächspartner: 
Christian Reuter, Vorstandsvorsitzender vom Deutschen Roten Kreuz