Ähnlich wie beim Menschen altert das Auge auch bei den Bonobos und sie werden weitsichtig. Das macht die Fellpflege schwieriger, weil gute Augen dunkle Läuse in dunklem Fell natürlich besser sehen. Für die in Gruppen lebenden Bonobos ist die Altersweitsichtigkeit damit auch ein soziales Problem.
Die Laus kann nicht mehr fokussiert werden
Japanischen Forschern von der Kyoto-Universität ist aufgefallen: Je älter Bonobos werden, desto weiter sitzen sie von ihrem Kumpel beim Lausen weg. Sie machen die Arme dafür lang und immer dann, wenn sie Ungeziefer finden, rücken sie wieder an den anderen Bonobo ran. Um nämlich die Laus mit der Schnauze abzuknabbern.
Dieses ziemlich umständliche Verfahren zur Fellpflege zeigt sich bei den Affen im Schnitt ab 40. Das ist in etwa auch das Alter, in dem Menschen den Lesebrillenbedarf feststellen. Daraus schließen die Forscher, dass Affen- und Menschenauge gleich altern.
Doppelt schlecht für die Bonobos
Weil Bonobos in Gruppen leben, ist die Weitsichtigkeit auch ein soziales Problem. Denn die alten Tiere sind nicht mehr so begehrt als Partner zur Fellpflege. Außerdem können die Affen im dämmrigen Licht des Regenwaldes ebenfalls nur noch eingeschränkt sehen, was nicht nur nachts zum Problem wird, so die Schlüsse der Wissenschaftler in einer Studie, die in der Current Biology publiziert wurden.
Was mit dem Augen bei Altersweitsicht passiert
Die Linse im Auge ist nicht mehr so elastisch, sie wölbt sich nicht mehr so stark. Und das hat zur Folge, dass sie das Licht nicht mehr so stark bricht. Damit kann das Auge dann nicht mehr so gut fokussieren.