Er sieht aus wie eine Mischung aus Eieruhr und R2D2, hat aber viel mehr mit Robocob gemeinsam - der Sicherheitsroboter K5 könnte bald Wachpersonal überflüssig machen.

Wir leben in einer Zeit, in der immer mehr Visionen aus alten Science-Fiction-Filmen Wirklichkeit werden: So hat Star Trek zum Beispiel vorhergesagt, dass wir heute auf dem Tablet unsere Zeitung lesen und auch das Hoverboard aus "Zurück in die Zukunft" ist schon entwickelt. Und jetzt kommen die Einwohner von Palo Alto, Kalifornien, in den Genuss eines echten Robocops names K5, der dort seit kurzem auf Streife geht. Das Start-up Knightscope hat K5 entwickelt, und er soll Polizisten und Wachleute bei
ihrer Arbeit unterstützen.

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Was nicht zu sehen ist: Die ganze Technologie, die im Roboter steckt. Die K5 sind komplett autonom und lassen sich am ehesten mit einem kleinen selbstfahrenden Auto vergleichen. Und sie sind derzeit nach Medienberichten schon in mehreren Locations in Palo Alto im Silicon Valley unterwegs - unter anderem auf einem Microsoft Compound und vor einer Shopping Mall.

Entwickelt wurde der K5 vom Start-up Knightscope , einer der Gründer ist ein ehemaliger Polizist. Er sagt, der Robocop solle als "autonome Datenmaschine" Verbrechen verhindern. Er kann nämlich potenzielle Verbrecher sehen, hören, fühlen und riechen. Geschäftsinhaber oder Parkhausbetreiber können den K5 für knapp über sieben Dollar pro Stunde mieten. Er ist damit eine kosteneffektive Alternative für humanes Sicherheitspersonal, das er aber, so die Firmen-PR, nicht ersetzen, sondern nur unterstützen soll.

"Die Dinger sollen etwas Niedliches, Freundliches haben - nichts Bedrohliches."
Martina Schulte, DRadio Wissen

Der K5 hat mehrere ausgeklügelte Überwachungsfunktionen an Bord, um Parkplätze oder Hallen zu überwachen und zum Beispiel nach verdächtigen Aktivitäten von Autodieben zu scannen. Er hat eine 360-Grad-Kamera, eine Infrarotkamera und ein Mikrofon an Bord, um mit Passanten zu sprechen.

All diese Sensoren laden ihre Daten und Bilder in die Zentrale hoch und können autonom einen Alarm auslösen, wenn sie etwas Verdächtiges entdecken.

Der K5 kann Passanten ausweichen und verdächtige Geräusche wie zersplitterndes Glas wahrnehmen. Und er kann pro Minute 300 KFZ-Kennzeichen verarbeiten, um zu schauen, ob sich jemand Verdächtiges auf dem Gelände aufhält.

Ladeninhaber oder Unternehmen können zum Beispiel unerwünschte Ex-Mitarbeiter auf eine Blacklist setzen. Der K5 würde sie dann an ihrem Autokennzeichen erkennen und Alarm auslösen - das heißt, er informiert direkt die Behörden. Er greift also selbst nicht ein, hat auch keine Waffen. Er ist eher eine Petze auf Rädern.

Lippenstift auf K5

Nach Angaben der Entwickler gibt es viele Fans, die mit dem K5 Selfies machen wollen. Der Robocop hat in der Tat eine eingebaute Selfiefunktion, sicher auch eine geschickte PR-Idee. Die Entwickler berichten, sie hätten in zwei Fällen Lippenstiftspuren auf der Graffitti abweisenden Oberfläche des K5 gefunden.

Aber es gibt auch Gelächter über den K5. Was aber niemanden täuschen sollte. Denn das Ei ist eine fahrende Rundumüberwachung, die ständig Daten und Bilder sammelt. Das Blog Mobilegeeks schreibt, die eingebaute Kamera sei ein zweischneidiges Schwert: Sie sei immer eingeschaltet und filme alles in der Umgebung. Klar ist es gut, wenn sich damit leichter Straftäter ausfindig machen lassen. Aber auf der anderen Seite filmt sie auch alle anderen Menschen - und das ohne deren Einverständnis.

Shownotes
Sicherheitsroboter K5
Petze auf Rädern
vom 23. Mai 2016
Moderator: 
Till Haase
Gesprächspartnerin: 
Martina Schulte, DRadio Wissen