Ob als Dip, Salat oder Beilage - die Avocado ist überall. Im Anbauland Mexiko führt der Boom allerdings zur illegalen Abholzung von Wäldern. Umweltschützer warnen vor den Folgen für Ökosystem und Sozialgefüge.
Die Avocado kann alles: Sie kann Butter ersetzen, sie mischt im Salat mit, ist auch pur super-lecker und macht sich gut in Smoothies. Sie gilt als gesund, weil sie uns mit ungesättigten Fettsäuren versorgt, mit Vitamin E, Kalium und Folsäure.
Die Nachfrage ist enorm gestiegen
Doch wie so oft, wenn ein Lebensmittel so sehr gefeiert wird - dann zeigen sich früher oder später irgendwo auf der Welt die negativen Folgen. In Bezug auf die Avocado ist zum Beispiel Mexiko ein Hauptanbauland der beliebten Frucht. Betroffen ist vor allem der Bundesstaat Michoacán im Westen des Landes - dort werden rund 40 Prozent aller Avocados weltweit angebaut und geerntet.
In Mexiko wird die Avocado auch als "grünes Gold" bezeichnet. Weil das Geschäft mit den Avocados so gut läuft, versuchen die Bauern der großen Nachfrage mit weiteren Anbauflächen nachzukommen. Dafür werden pro Jahr zwischen 1500 und 4000 Hektar Wald gerodet. Außerdem ist der Avocado-Anbau sehr wasserintensiv und es werden Pestizide eingesetzt, die ins Trinkwasser gelangen.
Probleme für das soziale Zusammenleben
Das Problem in Mexiko speziell ist auch, dass die meisten Wälder Dorfgemeinschaften gehören, die diese Wälder gemeinschaftlich bewirtschaften. Wenn jetzt Großkonzerne kommen, die diese Flächen für den Avocado-Anbau aufkaufen, zerfallen auch soziale Strukturen.
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