• Deutschlandfunk App
  • ARD Audiothek
  • Spotify
  • Apple Podcasts
  • Abonnieren

Was war das für ein Hype um die Avocado! Vom Allheilmittel wurde sie zum Sündenbock. Umweltbewusste Verbraucher wollen sie nicht mehr kaufen, und jetzt fangen auch Restaurants an, die Avocado von der Speisekarte zu schmeißen. Warum die Avocado der neue Diesel-SUV ist.

Bis eine Avocado geerntet ist, gehen tausende Liter Frischwasser drauf. In Mexiko, einem der Hauptanbaugebiete, wurden riesige Flächen gerodet, um dem weltweiten Avocado-Boom nachzukommen. 

"Von den langen Transportwegen wollen wir erst gar nicht reden. Die Avocado ist einfach eine Umweltsau. Die will jetzt keiner mehr auf dem Teller haben."
Christian Schmitt, Deutschlandfunk Nova

Restaurants fürchten inzwischen, sich mit Avocado auf der Speisekarte den Ruf zu ruinieren. Michel Scherz, Haute-Cuisine-Koch in Köln, lobt zwar die cremig-sahnigen Eigenschaften der Frucht, die sich so toll mit vielen Zutaten kombinieren lässt. Aber er verzichtet mittlerweile auf sie. Als Koch habe man schließlich auch Verantwortung. Und: "In der gehobenen Gastronomie bestimmt das Publikumsgefühl schon stark mit, das ist klar."

Der neue Superfood-Trend: Die Dattel

Michel Scherz prophezeit, die Dattel werde das neue große Ding – die neue Avocado sozusagen. Aber der Dattel könnte das gleiche Schicksal bevorstehen. Auch da werden beim Anbau 1000 Liter Wasser pro Kilo verbraucht. Michael Scherz hofft, dass nicht schon wieder alle so ausflippen wie bei der Avocado. 

"Das grundsätzlich Problem ist immer: Wir haben kein Maß. Das ist hip, das ist superlecker, supergeil. Und dann zerstören wir wieder ein Produkt."
Michel Scherz, Haute-Cuisine-Koch

Mehr über die Avocado:

Shownotes
Avocados
Der tiefe Fall der Zauberfrucht
vom 12. Juli 2017
Moderatorin: 
Diane Hielscher
Gesprächspartner: 
Christian Schmitt, Deutschlandfunk Nova