Es ist heiß und eine Abkühlung muss her: Immer wieder gehen Menschen dann in Flüssen wie dem Rhein baden. Doch das ist lebensgefährlich. Was es gefährlich macht, ist teilweise versteckt. Doch es gibt Anzeichen, die wir ernst nehmen sollten.

In mehreren Städten entlang des Rheins, darunter in Düsseldorf, gilt jetzt ein Badeverbot – weil immer wieder Menschen in dem Fluss ertrinken. Wer gegen das Verbot verstößt, muss mit einem Bußgeld von bis zu 1000 Euro rechnen.

Die Polizei in Nordrhein-Westfalen warnt gerade mit Schockbildern auf Social Media davor, im Rhein zu baden. Auf einem Bild ist zum Beispiel ein Mann zu sehen, der im Fluss steht und sein Handy hochhält. Darunter der Schriftzug: "Seine Story ging noch online. Er bleibt jetzt offline. Für immer!" Die Kampagne macht die Polizei in NRW zusammen mit der Wasserwacht und der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft).

Bilder wie diese sollen der Abschreckung dienen. Laut DLRG ist der Rhein für Schwimmer*innen eines der gefährlichsten Gewässer in Deutschland. Trotzdem wird er immer wieder zum Baden benutzt.

"Wir müssen uns bewusst machen, dass man die Gefahren nicht immer erkennen kann. Manchmal sind sie auch versteckt."
Andreas Rösch, Sprecher DLRG, über Baden in Flüssen

Aber auch in anderen Flüssen kann das Schwimmen gefährlich sein. Bei größeren Flüssen wie dem Rhein ist alleine die Schifffahrt schon mit Gefahren verbunden. Die Stadt Bonn vergleicht das Schwimmen im Rhein daher mit Spielen auf einer Autobahn. Andere Risiken sind aber nicht so offensichtlich, sagt Andreas Rösch, Sprecher der DLRG.

Anzeichen dafür, dass Flussbaden lebensgefährlich sein kann, sind:

  • reißendes Wasser oder eine starke Strömung
  • kaltes Wasser
  • das Wasser ist braun und schlammig
  • der Fluss hat Hochwasser oder es hat zuvor stark geregnet
  • Bäume oder andere Dinge treiben darin
  • in der Nähe sind Brücken, Wehre, Schleusen, Stauanlagen und ähnliches

Generell sollte man auf Schilder und Warnhinweise in der Nähe achten und diese ernst nehmen. Wenn es sich zum Beispiel um besondere Gefahrenstellen handelt wie Schleusen oder Wehranlagen, sind die in der Regel gekennzeichnet, so Andreas Rösch.

Ist hier Baden im Fluss erlaubt?

In manchen Städten ist das Baden in Flüssen auch erlaubt. In München gibt es beispielsweise entlang der Isar mehrere Badestellen. Wo die sind, ist auf der Seite der Stadt aufgeführt. Die Verwaltungen der jeweiligen Gemeinden oder die örtlichen Rettungskräfte geben in der Regel auch Auskunft darüber, ob und wo das Schwimmen im Fluss möglich ist, sagt Rösch.

Auf den Seiten der einzelnen Bundesländer gibt es zudem eine Auflistung der regionalen Badegewässer, der aktuellen Wasserqualität dort und auch geltender Badeverbote. Im Zweifel gilt aber: lieber das Baden im Fluss lassen - und an einen bewachten Badesee oder ins Schwimmbad gehen. Und wer nicht schwimmen kann, kann das übrigens auch als Erwachsener noch lernen.

Shownotes
Lebensgefahr
Baden im Fluss: Im Zweifel lieber lassen
vom 21. August 2025
Moderator: 
Dominik Schottner
Gesprächsparnter: 
Andreas Rösch, Sprecher der Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft DLRG