Wie streikerprobt seid ihr? Unser Reporter Dominik Peters war in Duisburg am Bahnhof unterwegs. Die wenigen Reisenden, die er traf, waren gut informiert, wenig frustriert. Aber Dominik musste auch selbst Zug fahren und die eigene Frustschwelle testen.
Bis Montag (29. Januar) streikt die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL). Es ist der bislang längste Bahnstreik. Streitpunkt zwischen Bahn und Lokführer bleibt die Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich. Es gibt zwar einen Notfallfahrplan, aber die vergangenen Streiks haben gezeigt, dass oft nichts mehr geht.
Bahn und GDL im Tarifstreit
Unser Reporter Dominik Peters ist am Hauptbahnhof in Duisburg unterwegs. Der Bahnhof ist ein wichtiger Knotenpunkt, nicht allein für den Bahnverkehr in Nordrhein-Westfalen. Täglich sind hier rund 100.000 Fahrgäste und 700 Züge unterwegs.
In Duisburg wie an allen anderen Bahnhöfen fahren zurzeit zwar keine Züge der Deutschen Bahn, aber von privaten Unternehmen. Deshalb sind noch einige Reisende unterwegs. Außerdem die, die sich den Notfallfahrplan genau angeschaut haben.
Notfallfahrplan und private Anbieter
In Duisburg sind deutlich weniger Fahrgäste unterwegs als sonst, aber die wenigen wirken nicht sonderlich genervt, so Dominik Peters. "Eher informiert und vorbereitet. Also streikerprobt." Die Leute versuchen, eine Lösung zu finden.
"Die Leute haben sich arrangiert. Es hilft auch nichts, Frust zu schieben."
Nicht nur für die Fahrgäste, sondern auch für die Geschäfte in den Bahnhöfen hat der Streik Folgen. Denn weniger Reisende heißt natürlich weniger Kund*innen. Für den Einzelhandel bedeuten die Streiktage weniger Einnahmen.
Ebenso für die Wirtschaft insgesamt. Denn nicht allein der Personenverkehr wird bestreikt, sondern auch der Güterverkehr. Das bedeutet, dass die Lieferketten unterbrochen sind. Die Unternehmen rechnen mit einem finanziellen Schaden von 100 Millionen Euro täglich. Profitieren könnten Lkw-Spediteure und auch Autovermietungen.