Neue Asche aus Island? Noch lässt sich mit Sicherheit sagen, ob nach Eyjafjallajökull demnächst Bardarbunga den europäischen Luftraum lahmlegt. Warum es so schwierig ist, einen Vulkanausbruch vorherzusagen, erklärt der Vulkanologe Thomas Walter.
Bardarbunga - der größte Vulkan Islands - ist etwas leichter auszusprechen als der Eyjafjallajökull, aber auch er könnte bald eine Aschewolke in den europäischen Luftraum schicken. Vielleicht. Wenn er denn ausbricht. Seit einigen Tagen schon rumort es im Bardarbunga, erst gestern wurden wieder starke Erderschütterungen gemessen.
Schwer zugänglich
Für die Forscher ist es gar nicht so einfach, die Gefahren rund um den Bardarbunga abzuschätzen. Der Grund: Der Vulkan liegt in einem sehr schwer zugänglichen Gebiet. Selbst GPS- und seismografische Geräte müssen in einiger Entfernung vom Vulkan aufgebaut werden, erklärt der Vulkanologe Thomas Walter. Die Daten werden übertragen und dann in Reykjavik analysiert.
"Die Erdkruste bricht inzwischen auf einer Länge von über 50 Kilometer auf, wo Magma einströmt. Das hat man dort noch nie beobachtet."
Auf 50 Kilometern ist die Erdkruste am Bardarbunga aufgebrochen. Eine Wahrscheinlichkeit für einen Ausbruch lässt sich dadurch aber nicht vorhersagen. Grundsätzlich wird nur rund ein Viertel aller potenziell aktiven Vulkane weltweit überwacht. Auch deshalb wird es immer wieder Überraschungen geben, erklärt Thomas Walter.
In Island hat sich in den vergangenen vier Jahren, seit des Ausbruchs des Eyjafjallajökull, der fast den gesamten europäischen Luftverkehr lahmlegte, Einiges getan. So können mittlerweile auch Erdbeben mit einer Magnitude kleiner eins gemessen werden.