Mehr Abstand, langsamer fahren und vielleicht mal eine Testbremsung: Bei Eis gilt es, Zeitdruck zu vermeiden – egal ob auf dem Fahrrad oder mit dem Auto. Und für Radfahrende gibt es hier einen Spezialtipp.
Glätte und Eis können alltägliche Wege für alle Menschen umständlicher und teils auch gefährlicher machen. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt herum gilt es ein bisschen genauer hinzugucken, denn dann sind die Bremswege wesentlich länger als sonst.
"Die Bremswege können fünfmal so lang sein wie bei normalen Wetterverhältnissen."
Und: Auf bestimmten Strecken und Wegen ist die Glatteisgefahr größer – auf Brücken und Kuppen zum Beispiel. Außerdem ist vereistes Kopfsteinpflaster besonders rutschig, sagt Deutschlandfunk-Nova-Reporter Jan Dahlmann. Friert es wirklich, gelten für Autofahrende folgende Empfehlungen:
- viel mehr Abstand halten
- vorausschauend fahren
- langsamer fahren
- auf gute Reifen achten
Früher aufstehen und früher losfahren hilft, denn mit Stau muss man bei winterlichen Wetterverhältnissen rechnen, sagt Andreas Hölzel vom Allgemeinen Deutschen Automobil Club. Glatteis beispielsweise führt zu einer Verlangsamung des Verkehrs insgesamt.
"Die Zeiteinplanung ist ganz wichtig, denn wenn man zu schnell unterwegs ist, endet das gerne mal am Baum oder im anderen Auto drin."
Was das Reifenprofil bei Autos angeht, ist gesetzlich eine Tiefe von 1,6 Millimetern vorgeschrieben, erklärt Jan Dahlmann. Der Allgemeine Deutsche Automobil Club empfiehlt sogar vier Millimeter.
Der Trick mit dem Reifendruck
Auch beim Fahrradfahren ist guter Grip bei Eis und Schnee wichtig. "Spätestens jetzt sollte gucken, ob die Reifen noch ein gutes Profil haben", sagt Jan Dahlmann. Andreas Hölzel weist auf eine andere Option hin: Luft ablassen.
Denn die Fahrradreifen lassen sich mit etwas geringerem Luftdruck fahren. Das geht zwar auf Kosten des Materials und der Effizienz, erhöht dafür jedoch die Bodenhaftung des Zweirads.
"Es kann sich lohnen, ein bisschen Luft rauszulassen aus den Reifen, damit man mehr Haftfläche hat, also mehr Fläche, die der Reifen mit dem Boden in Kontakt ist."
Radfahrenden empfiehlt Andreas Hölzel bei Glatteis außerdem:
- extreme Vorsicht in Kurven
- generell Bremsbereitschaft
Und Jan Dahlmann ergänzt:
- möglichst wenig lenken
- eher ausrollen lassen statt zu bremsen
- hintere Bremse benutzen
Wer vor Beginn der Fahrt mit dem Auto unsicher ist, ob es überhaupt vereiste Stellen gibt, sollte vorsichtig losfahren und mal die Bremse testen, ohne dabei andere zu gefährden.
Erstmal Vorsicht
Sollte es wirklich sehr eisig und rutschig ist, dann müssen vielleicht Bus und Bahn als Verkehrsmittel herhalten, empfiehlt Jan Dahlmann. Daheim zu bleiben ist eine weitere Option. Und wer unbedingt raus muss, sollte vorsichtig sein.
