Formel1-Mogul Bernie Ecclestone wird 85. Er hat wie kein anderer das Business geprägt. Von seinen Machenschaften könnte sogar die Fifa noch was lernen.

Formel1 - das heißt röhrende Motoren, Helden mit Helmen, schöne Frauen und absoluter Luxus. Ein Glamour-Image, das nicht möglich gewesen wäre ohne ihn: Bernie Ecclestone. Er hat in den 60ern aus dem angestaubten Motorsport wieder ein Megaevent gemacht. Wer ein Formel1-Rennen in seinem Land haben möchte, muss dafür ordentlich zahlen. Von wem das Geld kommt, ist Ecclestone dabei herzlich egal. Das können dann auch schon mal korrupte Politiker oder Diktatoren sein.

1,5 Milliarden Euro setzt die Formel1 so pro Jahr um. Die Veranstaltung selber kostet 300 Millionen. Bleiben also noch 1,2 Milliarden Euro, die es zu verteilen gibt. Davon gehen 600 Millionen Euro an die Teams, die anderen 600 Millionen an Bernie Ecclestone und seine Leute. Mit anderen Worten: im Gegensatz zur Fifa wird das Geld großzügig verteilt und relativ transparent gemacht.

Traumbedingungen für Journalisten

Auch die Medien wusste Bernie Ecclestone geschickt auf seine Seite zu ziehen, sagt Sportreporter Volker Hirth. Im Gegensatz zum Fußball, wo Spieler teilweise systematisch vor den Medienvertretern abgeschirmt werden und Interviews mit Top-Stars zwar heiß begehrt, aber schwer zu bekommen sind, stehen die 20 Formel-Stars allen zur Verfügung.

"Formel1-Berichterstattung war immer eine Dienstreise, aber die war selten unangenehm."
Sportreporter Volker Hirth über seine Formel1-Einsätze

Das macht es den Reportern vor Ort natürlich leicht, zu berichten. Das wiederum zieht Sponsoren und große Firmen an, die dank starker Medienpräsenz eine ordentliche Plattform für ihre Markenpräsentation finden. Sein Regiment hat Bernie Ecclestone allerdings ziemlich undemokratisch geführt, sagt Volker Hirth. Was Ecclestone sagt oder tut ist Gesetz. Selbst ein Schmiergeldprozess kann dem Formel1-Mogul nichts anhaben. 100 Millionen Dollar - und die Sache ist vom Tisch. So einfach ist das in der Welt des 85-Jährigen.

Hintergrund zu Bernie Ecclestone:

Shownotes
Bernie Ecclestone
Da kann die FIFA noch was lernen
vom 28. Oktober 2015
Moderation: 
Till Haase
Gesprächspartner: 
Volker Hirth (Sportreporter)