Influencerinnen, Videoproducer oder Social Media-Managerinnen – der Arbeitsmarkt in den sozialen Netzwerken wird immer größer. Wer in die Branche einsteigen möchte, dem empfiehlt es sich, einen Studiengang mit Kommunikations- oder Wirtschaftsschwerpunkt zu wählen.
Unsere Smartphones sind unsere täglichen Begleiter. Egal, ob im Zug oder Bus, im Wartezimmer oder abends auf dem Sofa – Instagram, Facebook oder Tiktok schnell mal checken, das geht immer. Und weil wir die sozialen Medien so häufig benutzen, hat sich in den vergangenen Jahren ein immer größer werdender Arbeitsmarkt geformt, der sich nur auf diese Branche konzentriert. Auch die Universitäten ziehen mittlerweile mit und bieten immer mehr Studiengänge mit Bezug auf einen Job in der Social Media-Welt an.
Social Media managen
Stellenangebote, die es derzeit sehr häufig zu finden gibt, beziehen sich auf den Job des Social Media-Managers oder -Managerin für ein Unternehmen. Jobprofil: Überlegen, welche Inhalte zu welchen Plattformen am besten passen und wie das Unternehmen dort aktiv sein möchte, erklärt Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Britta Mersch.
Genauso häufig wird der Job der Community-Managerin ausgeschrieben. Hier wirkt man als Bindeglied zwischen der Community und dem Unternehmen, man nimmt Lob und Kritik aus Kommentaren oder Nachrichten auf und versucht, eine enge Verbindung zwischen dem Unternehmen und der Community aufzubauen.
"Man findet online ohne Ende Stellenangebote für Social Media-Manager."
Neben diesen Jobs gibt es auch die Möglichkeit, Inhalte für Social Media zu produzieren.
Inhalte gezielt ausspielen
Video-Producerinnen und -Producer sind beispielsweise für Werbefilme verantwortlich, die dann auf Youtube, Instagram oder LinkedIn veröffentlicht werden. Dabei geht es nicht um Filme à la Hollywood, sondern um kurze Clips, die sich jeweils den unterschiedlichen Social-Media-Kanälen anpassen, erklärt Christian Tembrink. Er arbeitet in der Agentur Netspirits in Köln, die Unternehmen in allen Fragen rund um Social Media berät.
"Wir haben diejenigen, die die Filme für Youtube machen, die Werbefilme, den Content. Aber weniger Film im Sinne von Hollywood-Dramaturgie, sondern Film angewendet auf die ganz neuen Formate."
Auch ihnen stehen wiederum Expertinnen und Experten zur Seite, die dann genau wissen, welche Filme sich für welche Werbeplattform am besten eignen, sodass die Werbung an der richtigen Stelle läuft.
Influencermarketing betreiben
Wer nicht in einem Unternehmen arbeiten möchte, der kann es natürlich auch selbst als Influencerin oder Influencer versuchen. Doch auch diese arbeiten wiederum oft mit Agenturen zusammen, die passende Influencer für das zu vermarktende Produkt heraussuchen. Auch hier gibt es also viele Jobs.
Zum Beispiel den des Kampagnen-Managers, bei dem viel Kreativität und Organisationstalent gefragt ist. Kampagnen-Manager überlegen sich die Leitidee einer Kampagne, führen sie zusammen mit dem Kunden durch und kommunizieren mit den Influencerinnen. Sie sind also für die gesamte Abwicklung der Kampagne verantwortlich, erklärt Jonas Wolf, der für die Agentur Pulse Advertising in Hamburg für die Geschäfte in Deutschland, Österreich und der Schweiz verantwortlich ist.
Arbeiten bei Instagram und Co
Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, direkt bei den Social Media-Plattformen wie Facebook, Youtube oder Instagram zu arbeiten. Hier gibt es beispielsweise Jobs, die sich darauf konzentrieren, die neuesten Trends aufzuspüren oder Werbekunden zu beraten.
Voraussetzungen: Ein Studium kann helfen
Wer Lust hat, in der Social Media-Branche Fuß zu fassen, der sollte am besten schon privat Accounts haben und dort aktiv sein, rät Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Britta Mersch. Auch ein Studium in den Kommunikations- oder Wirtschaftswissenschaften sei sinnvoll, sagt Jonas Wolf. Seiner Erfahrung nach würden Studiumsabsolventen- und absolventinnen strukturierter an Projekte herangehen, da sie im Studium die Selbstorganisation und das strukturierte Arbeiten von Anfang an gelernt hätten.
"Wenn wir Leute mit einem Studienabschluss haben, sieht man einfach, dass an Projekte deutlich strukturierter rangegangen wird. Also im Studium lerne ich eine gewisse Selbstorganisation und ein gewisses strukturiertes Arbeiten."
Neben den klassischen Fächern wie Kommunikations- oder Wirtschaftswissenschaft gibt es mittlerweile auch immer mehr Studiengänge, die sich ganz explizit auf die Social-Media-Branche konzentrieren.
Die Hochschulen passen sich an
Häufig sind diese Studiengänge an kleinen, spezialisierten Hochschulen zu finden. Die Hochschule der Medien in Stuttgart bietet beispielsweise den Studiengang Online-Medien-Management an. Darin werden die Grundlagen in der Betriebswirtschaftslehre und Informatik vermittelt. Es gibt zudem kreative Projektarbeiten, in denen die Studierenden zum Beispiel bei der Social Media-Redaktion der Hochschule mitarbeiten können und so die Prozesse kennenlernen. Einen Überblick über alle Angebote bietet hier der Hochschulkompass.
Wer bereits einen Job hat, kann sich auch berufsbegleitend weiterbilden. Kurse im Bereich Social Media-Management bieten beispielsweise die Industrie- und Handelskammern der jeweiligen Städte an. Die Angebote variieren hier von Stadt zu Stadt.
Das kann man verdienen
Wer als Trainee in der Branche einsteigt, der kann mit einem Jahresgehalt von 25.000 Euro rechnen. Mit zunehmender Berufserfahrung kann man zwischen 30.000 und 50.000 Euro verdienen. Kommt noch Personalverantwortung dazu, liegt das Jahreseinkommen bei ungefähr 65.000 Euro.