Die Berliner SPD will feministische Pornofilme fördern. Ferike Thom von den Jusos sagt: Es gehe vor allem um Gleichberechtigung und sexuelle Aufklärung. Durch die Mainstreampornos im Netz hätten Jugendliche ein falsches Bild von Sex und Zwischenmenschlichkeit.
Jugendliche, die ihren ersten Erfahrungen mit Sexualität machen, würden ihre Informationen über Sex heute oftmals aus den frei zugänglichen Mainstreampornos im Netz beziehen, und nicht aus dem Sexualkundeunterricht oder aus den Gesprächen mit den Eltern, sagt Ferike Thom von den Pankower Jusos.
Sex ist Konsens und Kommunikation
In solchen Pornos würde dem Zuschauer oft ein extrem einseitiges und problematisches Bild von Sex und Zwischenmenschlichkeit vermittelt. Und das in Zeiten von #MeToo und #Aufschrei.
"Wenn junge Menschen sehen, der Mann nimmt sich, was er will und die Frau ist dazu da, die Lust zu befriedigen, wie sollen sie da ein kritisches Verhältnis zum Gezeigten bekommen?"
Feministischer Porno heiße im Gegenzug aber nicht, dass sich die Frau nehmen könne, was sie wolle. Vielmehr gehe es um die explizite Darstellung von Konsens und Kommunikation, so Ferike Thom, "dass da überhaupt gefragt wird, ob es in Ordnung und gut ist, was da passiert. Es geht wirklich um Gleichberechtigung".
Auch das sei neben dem Wissen um Verhütung und übertragbarer Krankheiten ein Teil von sexueller Aufklärung. Gleiches gilt auch für die Toleranz gegenüber der Vielfalt von Körperformen, Geschlechtern und der ethnischen Herkunft, so Thom.
"Alles ist dabei. Wir müssen wegkommen von: Wir sehen alle aus wie Mainstreampornostars. Und wenn wir es nicht tun, ist irgendetwas falsch mit uns."
Filmförderung ist aber nur ein Baustein umfassender Aufklärung. Geht es nach der Berliner SPD, dann ist auch eine Reformation des Sexualkundeunterrichts notwendig.