Betrugsmaschen am Telefon nehmen zu – durch den Einsatz künstlicher Intelligenz sind die Fakes manchmal kaum von echten Anrufen zu unterscheiden. Wie können wir uns dagegen schützen und was können wir tun, wenn wir am Telefon betrogen wurden?
Spamanrufe haben in den letzten Jahren zugenommen. Vermutlich wurden die meisten schon von einer unbekannten Nummer aus dem Ausland angerufen und – zum Beispiel – zur Teilnahme bei einem Gewinnspiel eingeladen. Diese Art von Anrufen sind meist noch leicht als Fälschung zu identifizieren. In Zeiten von Künstlicher Intelligenz werden Scam-Anrufe aber ausgereifter und es ist fast unmöglich zu erkennen, was echt ist.
Die Verbraucherzentrale Bayern rät, Anrufe von unbekannten Nummern gar nicht erst anzunehmen. Denn wenn eine Künstliche Intelligenz (KI) die Stimme einer Person hat, lässt sie sich kopieren und fälschen.
Unsere Autorin Elena Bavandpoori kennt einen Fall, bei dem die Mutter einer Freundin einen Anruf erhielt. Die Stimme am Telefon klang exakt wie die ihrer Tochter. Sie sagte, sie würde in Schwierigkeiten stecken und bräuchte Geld. Vermutlich wurde die Stimme der Tochter durch einen anderen Spamanruf aufgezeichnet und mithilfe von KI kopiert. "Die beiden haben mittlerweile ein Codewort vereinbart, was nur sie kennen und in so einem Fall abfragen können", sagt Elena.
Indizien für Telefonbetrug
Indizien für einen möglichen Betrugsversuch sind, wenn der Anrufer Geld fordert, mit Zeitdruck arbeitet oder angeblich Hilfe braucht. Wir sollten skeptisch sein, selbst wenn der Anrufer bekannt klingt. Im besten Fall checken wir per Rückruf, ob es wirklich die Person ist, die wir kennen.
"Wir sollten immer versuchen, die Verwandten über ihre Nummern zu erreichen, wenn sich jemand als verwandt ausgibt und Geld braucht."
Bei Chat-Bot-Stimmen sollten wir alarmiert sein. Hinweise auf Fakes können Geräusche im Hintergrund oder Ansagen vom Band sein. Wir sollten beim Verdacht eines Fakes sofort auflegen, sagt Simone Bueb von der Verbraucherzentrale Bayern. Sie rät auch, sparsam mit Daten umzugehen. Im besten Fall sollten wir unsere Nummer nur dann rausgeben, wenn sie wirklich gebraucht wird.
"Teilweise kriegen Leute Spam-Anrufe, obwohl sie ihre Nummer nicht weitergeben. Wenn ich eine Nummer nicht kenne, sollte ich nicht rangehen – und die Nummer sperren."
Unbekannte Nummern nicht zurückrufen und blocken
Außerdem empfiehlt die Verbraucherzentrale, unbekannte Nummern nicht zurückzurufen – oder die Nummer vorher zu überprüfen. Sogenannte Ping- oder Lock-Anrufe können bei einem Rückruf hohe Gebühren verursachen. Für Branchen, in denen Mitarbeitende viel telefonieren, empfiehlt die Simone Bueb, ein Arbeitshandy oder eine zweite Sim-Karte zu verwenden.
Wer Oper eines Ping-Anrufs wurde, kann verlorenes Geld möglicherweise zurück bekommen. Wenn die Bundesnetzagentur die Nummern schon kennt, können wir Widerspruch beim Handy-Anbieter einlegen. Simone Bueb von der Verbraucherzentrale Bayern rät dazu, Zahlungen zu verweigern und mit Telefonanbieter und Bank zu reden. Im Zweifel sollten wir uns juristische Beratung holen.
