Ein bisschen mehr Bewegung und ab und zu wirklich schwitzen, damit hat der Mediziner Bastian Willenborg gute Erfahrungen gemacht. Er kennt die Effekte.
Sitzen, liegen, gucken und rumfahren: Der berufliche Alltag und die Freizeit vieler Menschen sind recht bewegungsarm. Dabei sind alltägliche Bewegung und schon ein bisschen Sport gerade für die Psyche eine gute Sache.
Für Psyche und Körper
Bastian Willenborg kann das aus seiner beruflichen Praxis bestätigen. Er ist Facharzt für Psychosomatische Medizin, Psychiatrie und Psychotherapie. Die Wirkung von Sport erstrecke sich auf die psychische und auch die körperliche Gesundheit. "Bei denjenigen Menschen, die keinen Sport machen, hilft Sport auf jeden Fall", sagt er. Außerdem sei Sport auch wirklich gut zur Emotionsregulation bei Anspannung zum Beispiel.
"Mit kleinen Schritten starten, das ist, glaube ich, das Wesentliche."
Bei der Bewegung regelmäßig ins Schwitzen zu geraten, ist schon eine wichtige Sache, findet er. Wer das allerdings im Alltag nicht hinbekommt, kann erstmal mit Treppensteigen und längeren Fußwegen und Radfahrten anfangen. "Für einige Menschen ist ein einfaches Spazierengehen schon echt Sport", sagt Bastian Willenborg.
Abneigungen respektieren
Er wird grundsätzlich aber nicht versuchen, eine Abneigung gegen bestimmte körperliche Aktivitäten bei seinen Patientinnen und Patienten zu überwinden. Eine Abneigung gegen das Joggen zum Beispiel.
"Wenn jemand gar keine Freude am Laufen hat, macht es keinen Sinn zu sagen: Es ist total wichtig, dass Sie joggen gehen."
Je nach dem individuellen Alltag und den Bedürfnissen kann Sport mit anderen zusätzlich auch Bindungsbedürfnisse befriedigen. "Wenn man das schafft, Sport in Gemeinschaft zu tun, ist es sozusagen doppelt gut", sagt Bastian Willenborg.