In Deutschland hat es im vergangenen Jahr nur 431.644 mal geblitzt. Das ist so selten wie seit 18 Jahren nicht mehr. Das steht im aktuellen Blitzatlas. Am häufigsten krachte es in Wesel, Aschaffenburg und Borken.

Die Daten für den deutschen Blitzatlas stammen von Siemens. Das Unternehmen betreibt einen Blitzinformationsdienst, der die Blitzeinschläge in Deutschland über ein Netz an Messstationen zählt. Diese orten die elektromagnetischen Felder einer Blitzentladung bis auf 100 Meter genau. 

Wesel ist Spitzen-Blitzer?

Der Landkreis Wesel in Nordrhein-Westfalen gehört eigentlich nicht zu den blitzhäufigsten in Deutschland. Aber im Jahr 2016 gab es dort im Mai und Juni besonders blitzintensive Gewitter. Dadurch ist Wesel die Blitzhochburg 2016 geworden. Mit Sicherheit wird das im kommenden Jahr wieder anders aussehen, sagt der Meteorologe Björn Goldhausen.

"Über einen längeren Zeitraum gesehen ist die Blitzhäufigkeit eher im Süden des Landes höher als im Norden. Das liegt an den höheren Temperaturen."
Björn Goldhausen, Meteorologe

Im Sommer ist es im Süden wärmer, die Luft kann mehr Energie aufnehmen und es gewittert häufiger als an der Küste von Nord- und Ostsee. Deswegen hat es zum Beispiel auch in Flensburg am wenigsten geblitzt. 

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Der aktuelle Blitzatlas zeigt, dass es im Jahr 2016 so wenig geblitzt hat, wie schon lange nicht mehr. Das subjektive Empfinden, dass es mehr Gewitter gibt, liegt also falsch.

Grundregeln für Gewitter

Wenn es in einer Region mehr blitzt, bedeutet das für ihre Bewohner keine Gefahr wenn man sich an ein paar Grundregeln hält. 

  • Am besten sucht ihr in einem Haus mit Blitzableiter Schutz und haltet die Fenster geschlossen
  • Wenn ihr unterwegs seid, ist auch das Auto ein sehr sicherer Ort
  • Wenn ihr draußen seid, nicht unter Bäumen Schutz suchen, sondern eher in Bodenmulden: Füße zusammen halten und hinhocken, auf keinen Fall hinlegen
  • Gewässer schnellstens verlassen
  • Hände weg vom Handy
Shownotes
Blitzatlas
Nur 431.644 Blitze über Deutschland
vom 13. Juli 2017
Moderatorin: 
Diane Hielscher
Gesprächspartner: 
Björn Goldhausen, Meteorologe von Wetteronline.de