Wie entstehen Arschloch-Charaktere in Filmen und Serien? Manchmal durch das, was Drehbuchautoren erleben. Wir sprechen darüber mit den Machern der neuen Serie "Boom Boom Bruno", Kerstin-Sofie Laudascher und Maurice Hübner. Außerdem gucken wir in "Wonka", das Prequel von "Charlie und die Schokoladenfabrik" und in das Basketball-Animationsdrama "The First Slam Dunk".

Natürlich werden wir neugierig, wenn ein offizieller Pressetext zu einer neuen Serie mit diesen Worten beginnt: "Machen wir’s kurz: Bruno ist ein Arschloch, ein echter Drecksack. In seiner Welt ist vieles einfach. Männer sind Männer. Frauen sind Frauen. Amerika die große Freiheit. Bruno sieht sich gern als Wild-West-Sheriff – isst im Diner, liebt seinen Bourbon und amüsiert sich im Stripclub. Dabei ist er Polizist vor den Toren Berlins mit Pimmelkrebs".

"Meine zwei Ex-Freunde kamen da, natürlich nicht so in Gänze, aber teilweise schon ran. Deswegen sind sie ja auch Ex-Freunde. So erschreckend es ist, aber das ist keine erfundene Figur. Es gibt ganz viele Typen, die so sind!"
Kerstin-Sophie Laudascher

Und wenn dann noch die MacherInnen von Serien und Filmen wie "Familie Braun" und "Porn Punk Poetry", Kerstin-Sofie Laudascher und Maurice Hübner dahinter stecken und ausgerechnet Ben Becker diesen Bruno spielt – in seiner ersten Serien-Hauptrolle – müssen wir mehr wissen. Also haben wir Kerstin und Maurice zu uns eingeladen und mit ihnen gesprochen. Über Enfant terrible Ben Becker, das Serien-Machen an sich und eine für 2023 untypische Rolle: eben dieses homophobe Macho-Sexisten-Arschloch Bruno und woher solche Rollen eigentlich kommen.

Maurice Hübner mit Kerstin-Sofie Laudascher bei der Premiere der Warner TV Miniserie Boom Boom Bruno auf dem 40. Filmfest München 2023 im Gloria Palast. München, 27.06.2023
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Maurice Hübner mit Kerstin-Sofie Laudascher bei der Premiere der Miniserie "Boom Boom Bruno" auf dem 40. Filmfest München 2023.

Zu sehen ist "Boom Boom Bruno" ab dem 7.12.2023 auf Warner TV Serie, über verschiedene Streaming-Plattformen wie zum Beispiel WOW.

Die neuen Weihnachtsfilme

Es gehört zu einem Kinojahr dazu, dass es mindestens einen wirklich mitreißenden, erfüllenden und glänzende Augen produzierenden Weihnachtsfilm gibt, in diesem Jahr ist es "Wonka". Die Vorgeschichte von Willy Wonka aus "Charlie und die Schokoladenfabrik" von 2005 führt uns nach London in ein nicht näher eingeordnetes Damals.

Wonka ist Mitte 20 und wird hier dementsprechend nicht von Johnny Depp, sondern von Timothée Chalamet gespielt, mit dem innigen Herzenswunsch, der beste Chocolatier der Welt zu werden. Womit er nicht gerechnet hat, ist die Ortsansässige Schoko-Mafia! Kinder- bis Erwachsenenträume werden in diesem zauberhaften Bilderepos der Macher von "Paddington" und "Harry Potter" endlich wahr.

Sportspannung bis in die Fingerspitzen

Außerdem haben wir in "The First Slam Dunk" reingeguckt, einen Basketballanimationsfilm aus Japan. Anna Wollner war drin und hat sich vor lauter Spannung durch das Drama geschwitzt. "Einer der besten Sportfilme aller Zeiten", sagt sie, nicht obwohl, sondern weil es ein Animationsfilm ist und man das Gefühl hat, mit auf dem Court zu stehen.

  • Eine Stunde Film
  • Moderatoren: Anna Wollner und Tom Westerholt