In der Bowlingszene sorgt die Umstellung auf Seilzugbetrieb für Ärger. Die Pins fliegen anders. Grund für die Veränderung: Kosten.
Bowling-Pins stehen frei, sie hängen nicht an Seilen. Nach dem Wurf werden sie von einer Maschine zusammengekehrt und wieder aufgestellt.
In den USA tauchen nun in manchen Bowling-Centern neue Maschinen auf, die das anders machen: Die Pins hängen hier an Seilen. Sind sie abgeworfen worden, werden sie an den Seilen hochgezogen und wieder aufgestellt.
Eigentlich keine große Sache, könnte man meinen. Doch manche US-Profi-Bowlerinnen und -Bowler sind entsetzt von der für Bowlingbahnen neue Technik. Das mache das Spiel kaputt, sagen sie, die Pins verhielten sich ganz anders, wenn Schnüre dran sind.
Gestiegene Kosten machen Umstellung rentabel
Auch der Vorsitzende der Westdeutschen Bowling-Union, Hansjörg Babucke, findet den Trend zu Pins an Seilen schade. Seiner Meinung nach bewegen sich Pins an Seilen anders, und durch den leichten Widerstand vom Seil fallen sie auch anders.
"Die Seilzugmaschinen sind natürlich wesentlich günstiger für den Betreiber. Für Bowlingspieler, die den Pin-Mix und den Sound des Umfallens gern hören, ist das gar nicht gut mit den Seilzugmaschinen"
Warum überhaupt der Umstieg? Das Aufstellen der Pins ohne Seile macht immer wieder mal Probleme. Deshalb müssen immer ein bis zwei Technikerinnen oder Techniker vor Ort sein, um im Zweifelsfall eingreifen zu können.
Hansjörg Babucke: "Ich brauche bei einer Freifallmaschine, also einem Vollautomaten, einen Techniker, der permanent in der Halle ist. Das verursacht Lohnkosten."
Hängen die Pins an Seilen, ist das nicht nötig. Der Betrieb spart Personalkosten.
Weniger Bowling-Hallen
Die Nachteile der Seil-Technik: Die Pins können nicht mehr so frei fliegen. Sie verhalten sich beim Auftreffen der Bowling-Kugel anders, das Spielverhalten ändert sich.
Hansjörg Babucke sagt, seine Liebe zum Bowling würde durch die Änderungen nicht beeinträchtigt.
Davon abgesehen würde es schwieriger Bowling zu spielen, "weil es immer weniger Hallen gibt".