Lust auf Brot ist bei uns sehr ausgeprägt. Aber was zeichnet ein gutes Brot eigentlich aus? Der Brotsommelier betrachtet erst mal die Kruste, denn die meisten Aromen kommen von dort.
Wenn wir Brot kaufen gehen, haben wir eine ungefähre Ahnung, wie es aussehen und schmecken sollte. Vor der Theke entscheidet aber dann oft der Preis. Wie angemessen der ist, hängt von den Zutaten ab, meint Ralf Gießelmann: Dinkel ist dreimal so teuer wie Weizen oder Roggen. Ein 300-Gramm-Brot kann deshalb bei uns zwischen 1,60 und 3 Euro kosten, so der Brotsommelier. Spezielle Brote mit Quinoa oder Amarant sind besonders für Brotfans mit Weizenallergie geeignet, kosten aber auch bis zu 5 Euro.
"Der Hammer ist das Schoko-Chili-Kirsch-Baguette. Das riecht und schmeckt nach Kakao, das Chili kommt dann im Abgang ganz leicht und manchmal beißt du auf eine süß-säuerliche Kirsche. Das ist einfach perfekt."
Als Brotsommelier beschäftigt sich Ralf Gießelmann mit Produktkunde, Brotgeschichte und - besonders interessant - mit der Frage: Was passt eigentlich besonders gut zu einem Brot? Wir dachten, Käse geht doch immer? Aber es geht noch viel abgefahrener, erklärt der Brotsommelier. Mit gekochter Chilipaste, aus Gurken und Zwiebeln - die kommt aber erst ganz zum Schluss in den Teig, denn: "Die Schärfe der Chilis greift die Teigstabilität an."
Pünktlich zur WM plant Ralf Gießelmann das schwarz-rot-goldene Baguette. Das wird der Knaller - davon ist er überzeugt.