Snowboarden, Rafting, Kitesurfen, Wakeboarden. Wenn es cool ist, muss es ja aus den USA kommen. Von wegen! Die Wakeboard-Anlage hat ein Deutscher erfunden.
Bruno Rixen ist kein typischer Wassersportler. Er steht an der Wasserski-Anlage in Aschheim und fällt auf zwischen den braungebrannten Menschen in bunten Boardshorts und sonnengebleichten Haaren. Bruno hat weiße Haare, ist eher drahtig, 84 Jahre alt - und er ist Vorbild für viele Wakeboard-Profis. Bruno hat die Wakeboard-Seilbahnen erfunden.
"Ohne Bruno Rixen würden viele Leute unglücklich sein, weil jeder so viel Gefallen an dem Sport gefunden hat und wirklich dankbar ist für das, was er geschafft hat."
Die meisten Trend-, Fun- und Extremsportarten kommen aus den USA, das Wakeboarden mit der Seilbahn hingegen hat der Kieler Bruno Rixen im Alleingang erfunden. Das war vor fast 60 Jahren, im Urlaub. Da ließ sich Bruno auf Wasserskiern hinter einem Boot herziehen und war sofort begeistert: "Da habe ich mir gedacht, baue ich mir eine Seilbahn. Nur für mich."
Vom Mähdrescher zur Wakeboard-Anlage
Ein geliehenes Seil, mehrere Umlenkräder aus Holz und einen auseinander genommenen Mähdrescher später war sie fertig, die erste, simple Konstruktion einer Wakeboard-Anlage. Es dauerte von da an noch ein paar Monate, bis Bruno die Anlage zu einer Rund-Seilbahn weiter entwickelte, so dass mehrere Sportler sie nutzen konnten. Aus dem ursprünglichen "Nur für mich" ist ein Wassersport geworden, der weltweit Millionen Menschen begeistert.
Bruno ist eher der entspannte Typ
Während die Stars der Szene wie Dominik Gührs spektakuläre Tricks auf ihrem Brett hinlegen, sich mehrere Meter hoch aus dem Wasser katapultieren und mit waghalsigen Pirouetten und Überschlägen ihre Fans begeistern, geht es Bruno Rixen ruhiger an. Aber er stellt sich immer noch auf das Board und lässt sich über das Wasser ziehen. Angst hat er keine: "Im Gegenteil. Das fördert die Gesundheit. Ganz sicher."