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"Beat" verliert das Gefühl für sein Musikstudium – und für sein eigenes Spiel. Der Debütroman von Ann Kathrin Ast kreist um einen jungen Mann, dessen Leben aus dem Takt gerät.

Das Schlagwerk ist seine Welt: die Trommeln, das Tomtom, die Kalimba. Er gehört von Anfang an zu den Besten in seiner Klasse. Sein Dozent schätzt ihn, lobt ihn, treibt ihn an. Beat ist da, wohin er sich oft geträumt hat. Beat studiert Musik, aber er fühlt sie nicht mehr. Von ihm erzählt Ann Kathrin Ast in ihrem Romandebüt "Beat".

Verändert nach den Ferien

Etwas hat sich während der letzten Semesterferien verschoben. Vielleicht hat es auch schon eher begonnen. Beat kriegt das nicht auseinandergegrübelt. Jedenfalls hat er wenig geübt. Musikstudierende, die wenig üben, sind eigentlich keine guten Musikstudierende. Aber selbst als das Semester wieder losgeht, kann er sich nur selten überwinden. Er schafft es nicht mal, sich vorzustellen, zu üben.

"Beat achtet mehr auf seine Technik, auf das Weiche, auf die Spannung, und auf das Loslassen. Aber er fühlt es nicht."
Lydia Herms, Buchexpertin bei Deutschlandfunk Nova

Er wollte das hier doch genau so. Warum weigert er sich dann? Und dann die Sache mit den Störungen. Sein Sichtfeld ist ab und zu irgendwie eingeschränkt, verfärbt sich rot, oder gelb. Er kann das nicht steuern, am Anfang jedenfalls nicht. Und sein Gehör macht auch, was es will. Es nimmt manchmal alles gleichzeitig auf – oder gar nichts. Und immer wieder mal passen das Gehörte und das Gesehene nicht zusammen. Droht da ein Hörsturz? Wird er blind? Sollte er zum Arzt. Was, wenn der was findet?

Musik und die Sinnfrage

Zweifel keimen in Beat. Zweifel an seinem Können und an seinem Weg. Und immer öfter will er nicht allein sein. Schaltet das Radio ein, den Fernseher und einen Livestream auf dem Laptop. Fakt ist: Die Welt geht unter und er spielt Bach. Fakt ist auch: Musik hat einen Sinn. Nur welchen?

Das Buch:

"Beat" von Ann Kathrin Ast, Oktaven, 231 Seiten, gebundene Ausgabe (Hardcover): 24 Euro, E-Book: 19,99 Euro.

Die Autorin:

Ann Kathrin Ast, 1986 in Speyer geboren, lebt in Stuttgart. Nach Violoncellostudium an der Musikhochschule Mannheim und Master in mündlicher Kommunikation/Rhetorik an der Uni Regensburg schreibt sie Lyrik und Prosa, arbeitet auch als Literaturvermittlerin, Cellolehrerin und Cellistin. Veröffentlichungen in Anthologien und Zeitschriften. 2022 erschien der Gedichtband "Vibrieren in dem wir".

Shownotes
Das perfekte Buch für den Moment…
…wenn Zweifel an deinem Lebenstraum auftauchen
vom 04. Juni 2023
Autorin: 
Lydia Herms, Deutschlandfunk-Nova-Buchkritikerin