Macht nicht so breit und ist legal: In der Schweiz boomt der Verkauf von wirkstoffarmem Dope, dem CBD-Cannabis. Es macht nicht süchtig und darf dort seit vergangenen August gehandelt und konsumiert werden.

Es ist eine spezielle Cannabis-Züchtung, die in der Schweiz seit Sommer 2016 verkauft werden darf: das CBD-Cannabis. Es enthält das entspannende Cannabidiol, kurz CBD, gleichzeitig aber nur einen geringen Anteil des berauschenden THC. 

Zunächst gab es noch relativ wenige Coffeeshops, mittlerweile boomt aber der legale Cannabis-Handel, sagt Zürich-Korrespondent Dietrich Karl Mäurer. Die Kunden sind eher mittleren Alters, es sind mehr Männer als Frauen und auch Leute, die es einfach mal ausprobieren wollen. Das legale Dope mit geringer Wirkung lockt auch Deutsche über die Grenze.

"Hier hat man Pflanzen gezüchtet, die nur ganz wenig THC beinhalten, nämlich weniger als 1 Prozent."
Dietrich Karl Mäurer, Korrespondent in Zürich
Eine Frau vor einem Schaufenster mit einem Hanfblatt
© Dietrich Karl Mäurer
Agi Petrova verkauft mehr als 20 verschiedene Sorten - der Bestseller heißt "Purple Haze".

Agi Petrova hat inzwischen schon drei Cannabis-Shops, ein vierter soll bald öffnen. Ein großes Hanfblatt und der Schriftzug "Green Passion" zieren die Schaufensterscheibe des Geschäfts im Züricher Westen, über 20 Sorten hat sie dort im Angebot.

Quittung aufbewahren

Damit es später keinen Ärger mit der Polizei gibt - denn die kann rein äußerlich natürlich nicht entscheiden, ob es sich um legales oder illegales Cannabis handelt - empfiehlt sie wie andere Verkäufer die Quittung aufzubewahren.

Cannabis zum Verkauf in Gläsern
© Dietrich Karl Mäurer
CBD-Gras hat einen THC-Gehalt von unter einem Prozent.

Ein Gramm legales Cannabis kostet umgerechnet ab 10 Euro aufwärts. Schweizer können es online bestellen und man bekommt es sogar in Bio-Qualität. Experten wie Michael Schaub vom Schweizer Institut für Sucht- und Gesundheitsforschung beobachten die Entwicklung relativ entspannt, weil das CBD-Gras nicht abhängig macht.

"Suchtexperten sind relativ gelassen und sagen, weil das nicht berauscht, kann man da ganz entspannt ran gehen - und diese entspannende Wirkung auch nutzen."
Dietrich Karl Mäurer, Korrespondent in Zürich

Bloß: Wie immer beim Rauchen kann auch das Rauchen von THC-armem Cannabis gesundheitsgefährdend sein. Die Stoffe, die beim Rauch entstehen, sind nicht gut für die Lunge. Eine Alternative wäre es da, das Cannabis als Pulver einzunehmen oder als Öl zu verwenden.

Shownotes
CBD-Cannabis
Smart kiffen in der Schweiz
vom 08. Mai 2017
Moderatorin: 
Sonja Meschkat
Gesprächspartner: 
Dietrich Karl Mäurer, Korrespondent in Zürich