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China exportiert Reaktortechnik und baut im Sudan das erste Atomkraftwerk des Landes. Für China ist das ein weiteres internationales Abkommen. Damit kommt die chinesische Regierung dem Ziel, bis 2030 weltweit rund 30 Reaktoren zu exportieren, ein Stück näher.

China ist in der zivilen Nukleartechnologie noch ein Newcomer mit dem Ziel, weltweit die eigene Nukleartechnologie zu exportieren. Der Reaktor Hualong 1 zählt zu den chinesischen Prestigeprojekten. International ist der Reaktor wettbewerbsfähig und gehört zur neuesten Generation, erklärt Jost Wübbeke vom Mercator Institute for China Studies. Mit mehreren Ländern wie Saudi-Arabien, Rumänien und Argentinien hat China bereits Verträge geschlossen. Jetzt ist am 23. Mai das Abkommen mit dem Sudan hinzugekommen.

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China kann inzwischen 90 Prozent der Komponenten, die man für einen Reaktor braucht, selbst zur Verfügung stellen. Die Reaktortechnik gilt als relativ sicher und ist mit passiven Sicherungssystemen ausgestattet. Bislang hat Hualong das Prüfverfahren der europäischen Union noch nicht durchlaufen, das circa fünf Jahre dauert.

"China bietet ein sehr billiges Paket an. Das ist für den Sudan attraktiv."
Jost Wübbeke, Mercator Institute for China Studies

Zur Sicherheit gehört nach Ansicht von Jost Wübbeke auch, dass vor Ort Fachpersonal eingesetzt wird und entsprechende Aufsichtsbehörden vorhanden sind. Außerdem müssten Fragen geklärt werden wie mit Risiken, die bei einem bewaffneten Konflikt entstehen, umgegangen wird.

China lockt mit zusätzlichen Finanzspritzen

Der Bau eines Nuklearkraftwerks dauert mehrere Jahre und ist mit einer lange Planungsphasen verbunden. Im Sudan wird der Baubeginn höchst wahrscheinlich 2021 sein. Die Inbetriebnahme ist für 2027 geplant.

Jost Wübbeke erklärt, dass der Markt für Nuklearkraftwerke seit Jahren von anderen Ländern wie Frankreich oder den USA dominiert wird. Als Newcomer muss China Partner finden, die Interesse an der günstigeren chinesischen Technik haben. Außerdem ist der Bau mit zusätzlichen Finanzspritzen für den Sudan verbunden, wodurch das Angebot noch attraktiver wird.

Shownotes
Energie
Billige Atomkraftwerke aus China
vom 25. Mai 2016
Moderator: 
Thilo Jahn
Gesprächspartner: 
Jost Wübbeke vom Mercator Institute for China Studies