Sie gehört zum Weltkulturerbe. Die Chinesische Mauer. Zur Abwehr gebaut, für Touristen ein magischer Anziehungspunkt, heute bröckelt sie vor sich hin. 2000 Kilometer Mauer sind schon verloren.
Unser Korrespondent in Peking Axel Dorloff hat sich genauer angesehen, wie angeschlagen das Weltwunder wirklich ist: "Es ist noch ein bisschen was da und 500 Kilometer gelten als gut erhalten." Ihm haben Denkmalschützer und Experten bestätigt, dass die Lage mehr als ernst ist.
Zustand der Mauer verschlechtert sich
Eigentlich zieht sie schon seit Jahren Millionen Touristen und Reisende an. Ein Besuch gehört bei jeder Pekingreise einfach dazu. Das geht auch an einem Steinbauwerk nicht spurlos vorbei. "Sie ist teilweise in einem sehr schlechten Zustand", erzählt Axel Dorloff, der noch vor Kurzem auf ihr spazierte. Aber auch die Bauern und Dorfbewohner, die in der Nähe der Mauer wohnen, tragen ihren Teil bei. Mauersteine verwenden sie als Baumaterial, oder verkaufen Steine als Souvenirs.
Die Schäden sind auf jeden Fall sehr sichtbar. Die meisten Touristen halten sich zwar in den renovierten Teilen auf, aber die anderen Abschnitte sind schnell erwandert. Neben den Menschenmengen und den Anwohnern, ist es oft die Natur selbst, die sich durch das Gestein frisst. Die Mauerteile, die wir kennen, sind die Abschnitte aus der Mingh-Zeit und das sind immer noch fast 8000 Kilometer. Sie ziehen sich durch die Wildnis, durch völlig unbelebte Gegenden oder relativ arme Provinzen. Dort ist es natürlich schwer, das Denkmal zu pflegen.
"Wer Steine mitnimmt, muss 70 Euro zahlen. Aber keine Behörde kontrolliert."
Eine Reise zur Mauer müssen wir jetzt aber nicht sofort buchen, meint Axel Dorloff. Er glaubt, da wird sich in Zukunft einiges verbessern. Neben einem staatlichen Programm zum Schutz der Mauer und vielen Initiativen ist das Weltkulturerbe schließlich ein unglaublich wichtiges nationales Symbol für China.