Helene ist Comedian. Auf der Bühne redet sie gerne über schlechten Sex und ihr nicht vorhandenes Selbstwertgefühl. Sie sagt: "Humor ist ein Bewältigungsmechanismus."
Wer Helene Bockhorst nach ihrem schlimmsten Auftritt fragt, bekommt eine Geschichte von einer Weihnachtsfeier zu hören. Dort ist Helene für einen Auftritt von zwei Mal 30 Minuten gebucht. Doch schon im ersten Teil skandieren die betrunkenen Handwerker "Ausziehen, ausziehen". Helene versucht, es ins Lächerliche zu ziehen: "Für die Gage ziehe ich mich nicht aus!" Doch diese Taktik funktioniert nicht. Die besoffene Festgemeinde will kurzerhand den Chef dazu bringen, die Gage zu erhöhen. Keine lustige Situation.
"Früher hätte ich gerne beim Spiegel gearbeitet – heute habe ich keine Zeit mehr."
"Aber auch schlimme Auftritte sind ja irgendwann vorbei", sagt Helene. Und die meisten Auftritte im vergangenen Jahr waren eher gut für sie. Helene stellt sich auf die Bühne, bewegt sich kaum, und erzählt von horizontaler Comedy, von ihrem Dekolleté-Piercing (ist von 2012 und damals wurde ihr angedroht, dass ihr Körper das nach einem halben Jahr wieder abstoßen würde, das war aber nicht so) und von ihrem nicht vorhandene Selbstwertgefühl. Wie viel davon wahr und wie groß der Anteil der echten Helene ist, das lässt sie gerne offen. "Ich habe auf der Bühne das Gefühl, ehrlicher sein zu können." Weil sie keine Rücksicht nehmen muss. Denn soziale Interaktion scheint tatsächlich nicht ihre allerliebste Übung.
"Comedy hat mich nie interessiert."
Das hat sie schon im Studium gemerkt. Helene hat Journalismus in Hamburg studiert und wollte große Enthüllungsjournalistin werden. Bis sie irgendwann gemerkt hat, dafür muss man mit Menschen Kontakt haben. Dabei telefoniert Helene noch nicht einmal gern. "Ich habe Angst, dass Leute denken, wie kann die sich so daneben benehmen."
"Mit großer Macht kommt große Verantwortung"
In Eine Stunde Talk erzählt Helene, warum sie sich ungern bewegt, warum sie nur schlecht lügen kann und was sie für Ideen für noch mehr Action auf der Bühne hat.
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