Fil ist Punk im Herzen und auf dem Papier. Mit 14 Jahren hat er bei einer Berliner Stadtzeitschrift als Comiczeichner angefangen. Neben dem Zeichnen, hat er auch ein Bühnenprogramm mit Handpuppe Sharkey und gerade ist sein Buch "Pullern im Stehen" erschienen.
Der jüngste Berliner Comiczeichner war 13 Jahre alt und arbeitete bei einer Berliner Stadtzeitschrift. Fil hatte den Eindruck, dass er das besser konnte, bewarb sich und wurde genommen. Vielleicht hängt seine Furchtlosigkeit mit seiner Jugend als Punk in einer Plattenbausiedlung zusammen. Früh musste er lernen, wie man mit einer Gruppe von Rockern so kommuniziert, dass sie ihren ursprünglichen Plan ihn zu verkloppen, verwerfen und ihm anbieten, ein Bierchen zusammen trinken zu gehen.
Aus dem Plattenbau auf ein Schiff für Schwererziehbare
Nachdem Fil manch abenteuerliche Begegnung in der Plattenbausiedlung zu seinen Gunsten entscheiden konnte, kam er dann noch ein halbes Jahr auf ein Schiff für schwer erziehbare Jugendliche. Fil war der einzige Nicht-Stricher an Bord. Kaum zu glauben, was der Comiczeichner alles aus seinem Leben erzählt, aber irgendwie nimmt man ihm es dann doch ab.
Pullern im Stehen - ein Buch über die Adoleszenz in den Achtzigern
Mit so viel Lebenserfahrung im Gepäck überrascht es nicht, dass seine Comicfiguren, wie zum Beispiel Didi und Stulle, die Berliner Seele glaubwürdig, zugleich aber auch ironisch überzeichnet, widerspiegeln. Trotz oder vielleicht auch gerade wegen akuter Neujahrsmüdigkeit lassen sich Moderatorin Daniela Tepper und Comiczeichner Fil auf ein frei assoziiertes Gespräch über Alter, Comics, Punk, Musik und sein Buch "Pullern im Stehen" ein, das Fils "schwere Kindheit" in den Achtzigern ohne Internet und nicht ausreichender sexueller Aufklärung nacherzählt.