Corona geht wieder um und manche fragen sich, ob sie ihre Tests aus dem letzten Jahr noch mal benutzen können, um festzustellen, ob es sie erwischt hat. Tatsächlich können alte Tests auch die neue Variante nachweisen. Doch wie zuverlässig sind sie?

Das Robert-Koch-Institut (RKI) registriert derzeit ein Ansteigen der gemeldeten Covid-Erkrankungen – wenn auch auf niedrigem Niveau. Der Immunologe Carsten Watzl sieht die aktuelle Coronalage entspannt. Die meisten Menschen seien gut geschützt durch Impfung und/oder eine durchlaufene Covid-Erkrankung.

Ein neuer angepasster Impfstoff, der bestimmten Risikogruppen wieder mehr Schutz geben könnte, wird voraussichtlich ab dem 18. September zugelassen.

Check für den Corona-Test

Wer jetzt aber gerne wissen will, ob er oder sie gerade nur eine Erkältung, eine Sommergrippe oder vielleicht doch Corona erwischt hat, könnte aus der Schublade einen Test aus dem vergangenen Jahr kramen. Darauf solltet ihr achten:

  • Ist das Verfallsdatum abgelaufen?
  • Wie lange liegt die Herstellung des Tests zurück?

Klar ist: Ein abgelaufener Test sollte nicht mehr verwendet werden. Aber auch noch gültige Tests, deren Herstellung schon Monate zurückliegt, könnten nicht mehr zuverlässig funktionieren. Das hängt mit den Testflüssigkeiten zusammen, die für den chemischen Prozess des Tests wichtig sind. Zum Beispiel das Konjugat, von außen nicht sichtbar, auf den die Testflüssigkeit zuerst trifft, bevor sie den Teststreifen erreicht. Auf dem Konjugat werden potentielle Covid-Erreger farblich gekennzeichnet. Ist jemand infiziert, werden diese gekennzeichneten Erreger als Streifen im Test sichtbar.

Zu hohe oder zu niedrige Temperatur schadet

Die Zuverlässigkeit eines Tests könnte auch durch zu hohe Temperaturen beeinträchtigt sein. In der Regel ist eine normale Zimmertemperatur kein Problem. Doch sobald es heißer als 30 Grad wird, ist das schlecht. In diesem Sommer stieg in einigen Regionen das Thermometer deutlich über 30 Grad.

Wer deshalb die Tests in den Kühlschrank gepackt hat, hat sie vielleicht vor Hitze geschützt – doch zu kalt darf der Kühlschrank auch nicht sein: Auch eine Temperatur unter fünf Grad kann den Test nämlich beeinträchtigen.

Expertinnen und Experten raten dazu, die Tests spätestens dann wegzuwerfen, wenn sie drei Monate über dem Verfallsdatum sind. Die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA empfiehlt, die Tests zu entsorgen, sobald sie abgelaufen sind. Vor allem, wenn sie irgendwie seltsam aussehen, der Teststreifen irgendwie gelblich eingefärbt oder die Testflüssigkeit in den Röhrchen verdampft ist.

Für aktuelle Varianten geeignet

Wichtig zu wissen: Noch funktionsfähige alte Tests können durchaus auch die neue Variante nachweisen.

Carsten Watzl, Immunologe
"Aktuell haben wir eine Variante in Deutschland vorherrschend, die heißt EG5 und macht mehr als die Hälfte aller Infektionen aus. Es zeigt, dass sie ansteckender ist, weil sie sich gut durchsetzen kann. Sie ist aber nicht krankmachender als frühere Varianten."

Fazit: Wer sichergehen will, dass der Test noch zuverlässig funktioniert, sollte sich einen neuen kaufen.

Shownotes
Anstieg der Fallzahlen
Alte Corona-Tests eher nicht benutzen
vom 01. September 2023
Moderatorin: 
Diane Hielscher
Gesprächspartner: 
Sebastian Sonntag, Deutschlandfunk-Nova-Reporter