In Bayern gilt an bestimmten Orten eine FFP2-Maskenpflicht - sie soll schützen, wo Menschen dicht gedrängt stehen. Bestmöglich geschützt ist aber nur, wer die Maske richtig anwendet und reinigt. Worauf wir dabei achten müssen, weiß Christopher Niehues, Gesundheitswissenschaftler an der FH Münster.

Bei richtiger Anwendung bieten FFP2-Masken einen besseren Schutz vor Infektionen als medizinische Gesichtsmasken oder selbstgenähte Masken aus Stoff. In Bayern hat die Landesregierung jetzt beschlossen, dass FFP2-Masken im öffentlichen Nahverkehr und im Supermarkt getragen werden müssen. Daran gibt es auch Kritik. Ein großer Nachteil ist zum Beispiel: Die Masken können nicht gewaschen werden, was ihre Wiederverwendung erschwert.

Externer Inhalt

Hier geht es zu einem externen Inhalt eines Anbieters wie Twitter, Facebook, Instagram o.ä. Wenn Ihr diesen Inhalt ladet, werden personenbezogene Daten an diese Plattform und eventuell weitere Dritte übertragen. Mehr Informationen findet Ihr in unseren  Datenschutzbestimmungen.

Der Gesundheitswissenschaftler Christopher Niehues von der FH Münster hat zusammen mit anderen Forschenden die Möglichkeiten und Grenzen der Wiederverwendung von FFP2-Masken für den Privatgebrauch untersucht. Dafür mussten die Probanden die Masken in mehrere Zyklen für zweieinhalb Stunden tragen. Eine signifikante Abnahme der Filterleistung konnten die Forschenden dabei nicht feststellen.

Masken müssen trocknen – aber nicht auf der Heizung

Wenn die Maske nicht getragen werde, sei es wichtig, sie zu trocknen, beziehungsweise trocken zu lagern, so der Experte. Dafür sollte die Maske aber nicht auf die Heizung gelegt werden. Die warme Luft könnte das Wachstum vieler Erreger fördern und zum Beispiel zur Schimmelpilzbildung führen. Falsch sei es auch, die Maske feucht in eine Tüte zu stecken und dann wiederzuverwenden.

"Die Masken sollte nach dem Tragen erst einmal vollständig trocknen. Sie sollten auf keinen Fall in eine geschlossene Tüte und feucht in der Tasche sofort wieder getragen werden."
Christopher Niehues, Gesundheitswissenschaftler an der FH Münster

Backofenmethode und Luftrocknung

Die FFP2-Maske sei zwar ein Einmalprodukt, dennoch gibt es Methoden, die Maske mit Haushaltsmitteln wieder frisch zu bekommen – zum Beispiel mit der Backofenmethode. Dabei soll die Maske für eine Stunde bei 80 Grad in den Ofen gelegt werden. Das würde die Coronaviren vollständig inaktivieren, sagt der Experte.

Externer Inhalt

Hier geht es zu einem externen Inhalt eines Anbieters wie Twitter, Facebook, Instagram o.ä. Wenn Ihr diesen Inhalt ladet, werden personenbezogene Daten an diese Plattform und eventuell weitere Dritte übertragen. Mehr Informationen findet Ihr in unseren  Datenschutzbestimmungen.

Ein Problem der Methode: Die Temperaturangabe mancher Backöfen ist ungenau. Darum sollten wir die Temperaturgenauigkeit des Backofens erst mit einem Thermometer überprüfen, sagt der Wissenschaftler. Da die Kunststoffe der Maske ab 90 Grad erheblich an Stabilität verlieren, sollten wir den Backofen auch nicht einfach heißer stellen.

"Mit Haushaltsmitteln umsetzbar ist die Backofen-Methode: Bei 80 Grad bei einer Stunde Wirkzeit sind die Coronaviren vollständig inaktiviert."
Christopher Niehues, Gesundheitswissenschaftler an der FH Münster

Alternativ zur Backofenmethode könne die Maske für sieben Tage bei Raumtemperatur getrocknet werden. Weniger Tage dürfen es nicht sein. Bei der Untersuchung haben die Forschenden festgestellt, dass die Coronaviren auf und im Material der Maske unerwartet stabil seien und auch nach Tagen noch infektiös sein können.

Entscheiden wir uns für diese Methode, dann bräuchten wir mindestens sieben Masken für sieben Tage. Sollte sich herausstellen, dass wir vor drei Tagen Kontakt zu einem Corona-Infizierten hatten, dann habe das Modell den Vorteil, dass wir die entsprechende Maske sofort entsorgen können, so der Forscher.

Ihr habt Anregungen, Wünsche, Themenideen? Dann schreibt uns an Info@deutschlandfunknova.de

Shownotes
Corona-Pandemie
Wie wir FFP2-Masken wiederverwenden können
vom 13. Januar 2021
Moderator: 
Thilo Jahn
Gesprächspartner: 
Christopher Niehues, Gesundheitswissenschaftler an der FH Münster