Auf dem Markt gibt es viele Corona-Schnelltests. Auf einer Liste des Paul-Ehrlich-Instituts steht, welche gut sind. Leider ist die aber unübersichtlich. Eine Web-App will uns helfen, die zuverlässigen zu erkennen.
Es gibt eine unüberschaubare Anzahl von Antigen-Corona-Tests, meist von chinesischen Herstellern. Die haben alle zunächst eine vorläufige Zulassung erhalten, in der Hoffnung, dass die ansatzweise zuverlässig funktionieren, weil man eben viele Tests brauchte.
Unübersichtliche Daten zu Zuverlässigkeit von Schnelltests
Vor Kurzem hat das Paul-Ehrlich-Institut die Leistungsfähigkeit der in Deutschland erhältlichen Antigen-Schnelltest überprüft. Das Ergebnis dieser Überprüfung ist aber unübersichtlich und schwerverständlich, sagt Deutschlandfunk-Nova-Reporter Michael Gessat.
"Die Hacker*innen vom Kollektiv "Zerforschung" haben mal die staatlichen Bedenkenträger überholt und einfach die Daten vom Paul-Ehrlich-Institut in eine Web-App eingebaut."
Das haben die Hacker*innen vom Kollektiv "Zerforschung" zum Anlass genommen, die Daten vom Paul-Ehrlich-Institut in eine Web-App einzubauen. Die App soll dabei beim Kauf eines Antigen-Schnelltests helfen, eben mal abzuchecken, ob der Test etwas taugt.
Und so funktioniert es: Mit dem Smartphone rufen wir die Website www.schnelltesttest.de auf. Dort können wir eine Freigabe der Web-App für unsere Smartphone-Kamera erteilen, um den Barcode eines Corona-Tests einzuscannen.
Begrenzt hilfreich
Michael hat die App getestet. Leider hat bei seinem Test der App mit drei verschiedenen Schnelltests, die er zu Hause hatte, bei zweien nicht geklappt. "Die Scan-Funktion ist offenbar für iOS oder bei meinem iPhones buggy", sagt Michael. Alternativ hat er die Ziffern unter dem Barcode oder den Namen des Herstellers eingetippt. "Das hat zumindest bei mir geklappt", berichtet er.
Alle drei Schnelltest-Produkte haben in der Web-App ein grünes Häkchen bekommen. Das bedeutet, dass laut App die Tests Infizierte mit sehr hoher Viruslast zu 100 Prozent erkennen. Bezogen auf alle Viruslasten erkennt ein Test 56 Prozent der Infizierten, der andere 54 Prozent.
Daten aus dem Zeitraum vor der Omikron-Variante
Bei der Vielzahl an Schnelltest-Produkten kann die Web-App allerdings nur dabei helfen, die richtig schlechten Tests zu erkennen. "Die liefert mir aber nicht ein Ranking eines konkreten Tests im Vergleich zu den Konkurrenz-Produkten", sagt Michael. Wichtig sei dabei auch zu wissen, dass die Daten alle auf dem Stand von vor Omikron sind. Die Tests erkennen Omikron, aber wie gut, das sei eben nicht ganz klar.
"Mein Fazit: Das ist eine nette Aktion, die die Langsamkeit der staatlichen Stellen illustriert."
Damit die App aber wirklich einen Erkenntnisgewinn bringen könnte, müsst das Paul-Ehrlich-Institut und das Bundesgesundheitsministerium "eine simple Hitliste von empfehlenswerten Schnelltest aufstellen", sagt Michael.