Tausende Touristen hat das Auswärtige Amt bereits zurückgeholt. Sabina Janssen sitzt noch in Peru fest und weiß nicht, wann es weitergeht. Hier berichtet sie von ihrer belastenden Situation.

Wer bei Ausbruch der Covid-19-Pandemie gerade im Ausland ist, möchte in der Regel so schnell wie möglich nach Hause. Laut Außenminister Heiko Maas hat die Bundesregierung von 200.000 Bürgerinnen und Bürgern im Ausland bereits 120.000 zurückgeholt. In abgelegeneren Ländern war die Rückholaktion bisher aber nur teilweise erfolgreich. Sabina Janssen war in Peru unterwegs und versucht nun, mit ihrem Mann und weiteren Reisenden zurückzukommen.

Insgesamt sind im Moment 22 Leute in einem Hotel in Cusco untergebracht. Ihre Situation sei recht komfortabel (Stand 24.03.2020). Sie würden ausreichend versorgt und reagierten mit Humor auf die Lage, sagt Sabina. Für die Maßnahmen der peruanischen Regierung haben die Reisenden volles Verständnis, für die Unklarheit, was ihr Rückreiseoptionen betrifft, eher weniger.

Unklare Rückreiseoptionen

Insgesamt sind im Moment 22 Leute in einem Hotel in Cusco untergebracht. Ihre Situation sei recht komfortabel (Stand 24.03.2020). Sie würden ausreichend versorgt und reagierten mit Humor auf die Lage, sagt Sabina. Für die Maßnahmen der peruanischen Regierung haben die Reisenden volles Verständnis, für die Unklarheit, was ihr Rückreiseoptionen betrifft, eher weniger.

"Wir haben das Gefühl, dass sich die deutsche Regierung mit der Rückholaktion ein bisschen schwertut – um es mal vorsichtig zu formulieren."
Sabina Janssen, sitzt in Peru fest

Die Reisende berichtet, sie wären damit beschäftigt eine Vielzahl von Listen auszufüllen. Auf der Krisenvorsorgeliste Elefand, einem Verzeichnis des Auswärtigen Amtes, waren ihr Mann und sie bereits vor Reiseantritt registriert. Die Seite sei allerdings zeitweise nicht aufrufbar gewesen. Nun würde sie diese Informationen ständig aktualisieren und sei wohl gut erfasst, wisse aber nicht, wie es weitergeht.

"Da füllen wir jetzt für das Konsulat immer wieder eine Liste mehr aus. Hilft aber nichts, wenn die deutsche Bundesregierung es nicht schafft, die Flieger nach Lima zu bekommen."
Sabina Janssen, sitzt in Peru fest

Laut Sabina Janssen haben die Flugzeuge keine ausreichenden Landegenehmigungen für den internationalen Flughafen in Lima. Sie wünscht sich Klarheit, wie sie ihrem Ziel, der Rückreise, näher kommen kann. Nach Angaben der Deutsche Botschaft wartet das Auswärtige Amt auf die Zustimmung der peruanischen Behörden (Stand 24.03.2020).

"Was das jetzt für uns konkret heißt, wann es dann tatsächlich weitergeht, da haben wir ein ganz großes Fragezeichen."
Sabina Janssen, über ihre ungewisse Situation

Klaus Remme ist unser Korrespondent in Berlin. Inzwischen sind mehr als 150.000 Deutsche vom Auswärtigen Amt zurückgeholt worden (Stand 25.03.2020). Aus Ägypten, der Dominikanischen Republik, aus Südafrika und Marokko seien besonders viele Reisende zurückgeholt worden.

Irritation ist nachvollziehbar

Nun kämen die schwierigeren Fälle an die Reihe. Angesichts etwas unübersichtlicher Informationen auf der Seite der deutschen Botschaft in Lima, kann er die Irritation von Sabina Janssen nachvollziehen. Er hofft, dass sie sich in einigen Tagen legen werde.

"Auf der Internetseite der deutschen Botschaft in Peru geht es am Anfang auch so ein bisschen zu, wie auf einer Achterbahn. Also die Irritationen kann ich durchaus nachvollziehen."
Klaus Remme, Korrespondent, Deutschlandfunk-Hauptstadtstudio
Shownotes
Covid-19 und Reisen
Deutsche im Ausland: Viele zurückgeholt, manche gestrandet
vom 24. März 2020
Moderatorin: 
Sonja Meschkat
Gesprächspartnerin: 
Sabina Janssen, sitzt in Peru fest
Gesprächspartner: 
Klaus Remme, Korrespondent, Deutschlandfunk-Hauptstadtstudio