Dan van Moll reist als Fotograf in Krisengebiete. Dieses Jahr war er in Liberia und Sierra Leone. Gerade ist er aus Israel zurückgekehrt.
Er reist an Orte, aus denen andere Menschen flüchten: Dan van Moll bezeichnet sich als Dokumentar-Fotograf und begibt sich dorthin, wo sich menschliche Tragödien ereignen. In Liberia hat er Behandlungszentren für Ebola-Patienten aufgesucht, an Bestattungen von Verstorbenen teilgenommen und auch Geheilte getroffen. Danach war er noch ein zweites Mal in westafrikanische Ländern unterwegs, in denen Ebola grassiert.
Gerade kommt Fotograf Dan aus Israel zurück. Dort ist er zusammen mit einem Print-Journalisten durch die Negev-Wüste gereist und hat einen Nomadenstamm besucht. Das Besondere an diesem Stamm: Viele der Nomanden sind aufgrund eines Gendefekts taubstumm. Die Aufträge für seine Auslandseinsätze erhält er von Hilfsorganisationen, Zeitungen, Magazinen oder Presseagenturen.
"Wenn ich vor Ort bin, fotografiere, die Geschichte abläuft und ich sie abbilde, empfinde ich das Ganze nicht als anstrengend. Der Erschöpfungszustand kommt in den wenigen Tagen, in denen ich zuhause bin."
Aufwendige Ausrüstung
Auf seinen Reisen hat er immer viel Gepäck dabei. Zum Arbeiten brauchte er verschiedene Kameras und Objektive - die wiegen an sich schon viel. Und er muss gut organisiert sein, damit er bei Bedarf schnell das Objektiv wechseln kann. Aber nicht nur das Foto-Equipment ist unverzichtbar, auch Schutzkleidung ist oft unerlässlich. Das kann der Schutzanzug für Länder sein, in den Seuchen grassieren, ein Stahlhelm, der vor Geschossen schützt oder eine schusssichere Weste. Aber auch der Aufdruck "Press" kann lebenswichtig sein. Handschuhe und Schutzbrille bieten Dan van Moll zwar Schutz, können das Fotografieren aber auch erschweren.
"Wie groß ist denn die Gefahr wirklich? Und ist das ein kalkulierbares Risiko? Das ist für mich immer ganz wichtig. Nicht Augen zu und rein, sondern tatsächlich möglichst viel wissen, bevor ich ins Ausland reise."
"Ticket gekauft, Kamera eingepackt und los"
Oft ist eine akribische Vorbereitung wichtig, um in schwierigen Situationen, zurechtzukommen: Dan van Moll ist immer wieder in Gebieten unterwegs, in denen bewaffnete Kämpfe stattfinden, die Stromversorgung schlecht ist oder auch Minengefahr besteht. Im November hat der Krisenfotograf an einem Bundeswehrtraining für Journalisten teilgenommen. Wenn er sich an die Anfänge seiner Tätigkeit als Dokumentar-Fotograf erinnert, war er ziemlich unbedarft. Das lief mehr nach dem Motto ab: "Ticket gekauft, Kamera eingepackt und los". Inzwischen ist er etwas vorsichtiger und schließt Zusatzversicherungen ab, für den Fall, dass er in eine Notsituation kommt. Dan van Moll ist zu Gast bei uns im Studio und berichtet von seinen Auslandseinsätzen in Krisengebieten.
Ein Redaktionskonferenz mit Sven Preger.
Bildergalerie von Dan van Moll












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